- Diese Veranstaltung hat bereits stattgefunden.
Vortrag: Die bewegende 83-jährige Geschichte eines Liedes – „Die Moorsoldaten“. Text: Johann Esser und Wolfgang Langhoff / Musik: Rudi Gogue.l
21. August 2016, 15:00 - 16:30
Quelle: mededelingen.over-blog.com
Vortrag: Im Monat August 2016 wird das Lied „Die Moorsoldaten“ 83 Jahre alt.
„Ewig kann’s nicht Winter sein“ heißt es darin in der letzten Strophe.
Es ist zugleich der Titel einer rund 90-minütigen Veranstaltung, mit der Fietje Ausländer an diesem Sonntag in der Gedenkstätte Esterwegen an die bewegende Geschichte des Liedes erinnern möchte. Die wesentlichen, oft auch ungewöhnlichen Aspekte der Liedgeschichte sollen im Rahmen der Veranstaltung vorgestellt sowie visuell und akustisch durch Bilddokumente und eine Auswahl.
Referent: Referent ist Fietje Ausländer, Mitarbeiter der Gedenkstätte und Mitautor einer ausführlichen CD-Edition zum Thema.
Ankündigungstext des Veranstalters: Kein anderes der in den Lagern oder Ghettos der Nationalsozialisten geschriebenen Lieder hat eine solche Popularität und internationale Verbreitung erfahren wie die aus dem emslandischen KZ Börgermoor überlieferte Lagerhymne. Für viele Häftlinge auch anderer Konzentrationslager wurde das Lied zu einem Symbol des Freiheitswillens und des
Widerstandsgeistes.
Nachdem die „Lagerhymne von Börgermoor“ im August 1933 seine „Uraufführung“ erlebt hatte, gelangte es in den Jahren bis 1945 in viele weitere Lager des NS-Regimes, u.a. in die Konzentrationslager Sachsenhausen und Buchenwald.
Gesungen wurde es außerdem von den Internationalen Brigaden im Spanischen Bürgerkrieg (1936-1939) oder in der französischen Résistance. Ab 1945 gehörte das „Moorsoldatenlied“ zum Repertoire von Gedenkveranstaltungen im In- und Ausland.
Daneben wurde es als Arbeiterlied gesungen und diente je nach politischen und kulturellen Zwecken als Protest-, Volks- oder Friedenslied. Bis heute ist es immer wieder Gegenstand von Neubearbeitungen, wiederzufinden etwa auch im Repertoire der Band „Die Toten Hosen“ z. B.: ( https://www.youtube.com/watch?v=vyDBsyT0-ek).
Mit der Geschichte des Lieds verwoben ist zugleich die Geschichte der beiden deutschen Nachkriegsstaaten.
Gehörte es in den Schulen der DDR zum Pflichtprogramm des Musikunterrichts, führte es in der Bundesrepublik lange Jahre eher ein Nischendasein. Im Rahmen der Veranstaltung soll die wechselvolle und facettenreiche Liedgeschichte nachgezeichnet werden, veranschaulicht durch Bilddokumente und eine Auswahl von Liedbeispielen aus den Jahren 1938 bis heute.
Flyer Gedenkstätte: PDF: e13_esterw_flyer_dt_1503_prod-1
Text: Johann Esser und Wolfgang Langhoff / Musik: Rudi Goguel
Wohin auch das Auge blickt
Moor und Heide ringsherum
Vogelsang uns nicht erquickt
Eichen stehen kahl und krumm
Wir sind die Moorsoldaten
Und ziehen mit dem Spaten ins Moor
Hier in dieser öden Heide
Ist das Lager aufgebaut
Wo wir fern von jeder Freude
Hinter Stacheldraht verhaut
Wir sind die Moorsoldaten
Und ziehen mit dem Spaten ins Moor
Morgens ziehen die Kolonnen
In das Moor zur Arbeit hin
Graben bei dem Brand der Sonne
Doch zur Heimat steht ihr Sinn
Wir sind die Moorsoldaten
Und ziehen mit dem Spaten ins Moor
Wir sind die Moorsoldaten
Und ziehen mit dem Spaten ins Moor
Auf und nieder geh’n die Posten
Keiner, keiner kann hindurch!
Flucht wird nur das Leben kosten
Vierfach ist umzäunt die Burg
Wir sind die Moorsoldaten
Und ziehen mit dem Spaten ins Moor
Wir sind die Moorsoldaten
Und ziehen mit dem Spaten ins Moor
Doch für uns gibt es kein Klagen
Ewig kann’s nicht Winter sein!
Einmal werden froh wir sagen:
Heimat du bist wieder mein!
Dann zieh’n die Moorsoldaten
Nicht mehr mit dem Spaten ins Moor
Dann zieh’n die Moorsoldaten
Nie mehr mit dem Spaten ins Moor