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Von der Saar zum Ebro – Treffen von Angehörigen ehemaliger Spanienkämpfer
2. Dezember 2016, 16:00 - 22:00
Titel-Fotonachweis: Norbert Rauschenberger, Heiligenwald oberste Reihe 4. v.l. und Heinrich Jacob, Völklingen. Aus der Sammlung Luitwin Bies, Stadtarchiv Völklingen.
Spanischer Bürgerkrieg – Von der Saar zum Ebro – Treffen von Angehörigen ehemaliger Spanienkämpfer
Als nach dem Putsch General Francos gegen die demokratische Regierung im Juli 1936 viele Saarländer beschlossen der spanischen Republik zur Seite zu stehen, ahnten nur die wenigsten, welche Folgen das für sie haben könnte.
Wer sein Leben nicht in Spanien verlor, dem drohten nach der Niederlage Internierung, Zwangsarbeit, Vernehmung durch die Gestapo, Konzentrationslager. Aber auch nach dem Zweiten Weltkrieg ging die Stigmatisierung der „Rotspanier“ in Westdeutschland weiter: Ihre Heimkehr brachte keine Anerkennung und Aufarbeitung mit sich. Die Bevölkerung betrachtete viele mit Misstrauen, kämpften sie doch in einem fremden Land auch „gegen Deutsche“.
Zu den wenigen Hoffnungsmomenten gehörten die Entschädigungsverfahren, die im Saarstaat (1947-1957) wesentlich häufiger zu ihren Gunsten ausgelegt wurden als nach der Angliederung an die BRD. Denn mit Anschluss an die Bundesrepublik hielt die Willkür Einzug: manche erhielten problemlos Entschädigungszahlungen, anderen wurde ihr Engagement gegen Hitler, Mussolini und Franco zum Vorwurf gemacht. Kleinkariertheit und das Verstecken hinter juristischen Auslegungen waren ebenso gängige Praxis, wie Überprüfungen durch den Verfassungsschutz. Nicht selten zogen sich Gerichtsverfahren bis in die 70er Jahre. Von Anerkennung, Entschädigung oder gar Wiedergutmachung konnte keine Rede sein.
Bis zum Erscheinen des Buches „Von der Saar zum Ebro“ von Max Hewer war großen Teilen der Bevölkerung die Geschichte der saarländischen Spanienkämpfer weitgehend unbekannt bzw. tabuisiert.
Aus diesem Anlass laden wir zu einem Treffen von Angehörigen ehemaliger Spanienkämpfer ein, auf dem deren Einsatz in Spanien gewürdigt und auch die Frage erörtert werden soll, wie ein künftiger Erinnerungsort für die 243 saarländischen Spanienkämpfer aussehen könnte.
• Catherine Robinet, Generalkonsulin der Republik Frankreich
• Max Hewer, Historiker/Autor
• Dr. Ralph Schock, Literaturredakteur beim SR
• Henri Wehenkel, Historiker, Luxemburg
• Moderation: Carolin Dylla, SR- Journalistin
• Musikalische Begleitung: »Projekt Musikandes & Amei Scheib«
Aus organisatorischen Gründen bitten wir um Anmeldung!
In Kooperation mit VVN-Bund der Antifaschisten Saarland
Kontakt
Peter Imandt Gesellschaft, RLS im Saarland
Futterstr. 17-19
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