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Veranstaltungsreihe UNBEQUEME DENKMÄLER: Brauchen wir eine Gernika-Straße? Das Dresdner Erinnern an den Luftkrieg zwischen provinziellem Selbstbezug und internationalem Versöhnungsaspekt

26. April 2017, 19:00 - 21:00

Veranstaltungsreihe UNBEQUEME DENKMÄLER: Brauchen wir eine Gernika-Straße? Das Dresdner Erinnern an den Luftkrieg zwischen provinziellem Selbstbezug und internationalem Versöhnungsaspekt mit

Steven Schäller (TU Dresden) im Gespräch mit Sebastian Kieslich (CDU Dresden), Matthias Neutzner (Memorare Pacem) und Jens Wehner (Militärhistorisches Museum) 

Am 26. April 1937 zerstörten Flugzeuge der deutschen „Legion Condor“ und der italienischen „Corpo Truppe Volontarie“ die baskische Stadt Gernika (spanisch: Guernica). Durch die Bomben und das anschließende Großfeuer wurden etwa 80 Prozent der Stadt zerstört. Es gab dabei nach heutigen Erkenntnissen vermutlich etwa 200 bis 300 Todesopfer. Als Reaktion auf den Luftangriff schuf Pablo Picasso im selben Jahr sein mittlerweile weltbekanntes Monumentalbild „Guernica“, das sich gegenwärtig im Museo Reina Sofía in Madrid befindet.

 

Am 2. März 2017 beschloss der Dresdner Stadtrat, auf Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, die neu entstehende Straße im Abschnitt zwischen Theaterstraße/Malergäßchen und Schweriner Straße in „Gernika-Straße“ zu benennen. Begründet wurde dies damit, dass „die Stadt Dresden mit ihrem Selbstverständnis als Kunst- und Kulturstadt durch die Benennung der Gernika-Straße einen wichtigen Mosaikstein in der lokalen Erinnerungskultur schaffen und damit den Wunsch nach Frieden als Gemeinsamkeit im europäischen Kontext weiter bekräftigen“ könne. Weiterhin solle dadurch auch der Fortschreibung des Dresdner „Opfermythos“ in der öffentlichen Debatte rund um den 13. Februar entgegengewirkt werden.

 

Der Abstimmung vorausgegangen war eine jahrelange Debatte im Stadtrat und der Dresdner Öffentlichkeit zu diesem Thema, die häufig sehr emotional und kontrovers geführt wurde. Dabei ging es neben der Deutungshoheit über die Geschichte vor allem auch um eine Kontextualisierung des 13. Februar.

 

Angesichts dieser gesellschaftlichen Kontroversen und der aufgezeigten internationalen Dimension des Erinnerns an den Luftkrieg stellt sich die Frage, ob die Benennung einer kleinen Nebengasse im Dresdner Stadtzentrum eine angemessene Würdigung dieses historischen Ereignisses darstellt oder ob die ursprüngliche Intention der Antragsteller dadurch nicht sogar konterkariert wird? Wie ließe sich überhaupt eine breite gesellschaftliche Debatte zu diesem Thema führen? Sind Straßenbenennungen ein geeignetes Mittel, um die Vielschichtigkeit von Gedenken und Erinnern sichtbar zu machen? Wie können die Themen „Frieden“ und „Friedenskultur“ am Besten in der Stadtgesellschaft verortet werden?

 

Über diese und weitere Fragestellungen soll mit anerkannten Experten aus dem Bereich der Dresdner Erinnerungskultur diskutiert werden.

Veranstalter

Die Veranstaltungsreihe „Unbequeme Denkmäler“ ist ein Kooperationsprojekt von Denk Mal Fort! e.V. – Die Erinnerungswerkstatt Dresden und dem Dresdner Geschichtsverein e.V. Sie wird von der Wilhelm-Külz-Stiftung gefördert.

Veranstaltungsort

Museumscafé im Stadtmuseum Dresden
Wilsdruffer Str. 2
Dresden, 01067
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Telefon
0351 4887301
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