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Seminar: Spanien 1936 bis 1939 – Revolution und Konterrevolution
17. September 2016, 12:00 - 18. September 2016, 13:00
Wochenendseminar
Spanien 1936 bis 1939
Revolution und Konterrevolution
Ankündigungstext:
Am 17. Juli 1936 putschten verschiedene Generäle, darunter der spätere Caudillo Franco, im Bündnis mit verschiedenen monarchistischen und rechtsextremen Kräften gegen den „Zustand der Anarchie“ in der 1931 errichteten Republik und eine ohnmächtige Regierung, nachdem weniger als ein halbes Jahr vorher die „Volksfront“ bei der Parlamentswahl gesiegt hatte. Die Arbeiterbewegung reagierte mit einem Generalstreik, der sich zu einem Massenaufstand auswuchs. In Teilen Spaniens waren das Militär und die Aufständischen erfolgreich, in Katalonien, Madrid usw. konnten bewaffnete Arbeiter und die republikanischen Kräfte die Putschisten besiegen. Es begann ein jahrelanger Bürgerkrieg, der zu einem Kräftemessen zwischen Revolution und Konterrevolution und zum Zentrum des Geschehens in Europa, wenn nicht auf der Welt wurde, kurz bevor der Zweite Weltkrieg begann.
Große Teile der republikanischen Zone im Spanischen Staat wurden im Juli 1936 nach der Niederschlagung des Militärs haupt-sächlich durch Arbeitermilizen zu einem Ort des gesellschaftlichen Aufbruchs und der Hoffnung:
„Man hatte das Gefühl, plötzlich in einer Ära der Gleichheit und Freiheit aufgetaucht zu sein. Menschliche Wesen konnten sich wie menschliche Wesen benehmen und nicht wie ein Rädchen in der kapitalistischen Maschine.“ (George Orwell)
Wir behandeln u. a. den Konflikt zwischen dem Lager der sozialen Revolution, in dem die Anarchosyndikalisten und die POUM die wichtigsten Kräfte waren, und dem gemäßigten Lager auf republikanischer Seite, das von Teilen der Sozialistischen Partei, linksliberalen Parteien und vor allem der moskautreuen Kommunistischen Partei gebildet wurde. Das Konzept einer revolutionären Umgestaltung mit ihren weitreichenden sozialen Experimenten, die als „kurzer Sommer der Anarchie“ in die Geschichte eingingen, und die Strategie, wonach eine demokratische Etappe auf der Tagesordnung stehe, für einen Sieg über Franco eine professionelles Armee notwendig sei und die sozialen Umwälzungen und die Ablösung der bestehenden staatlichen Einrichtun-gen durch neue Machtorgane dahinter zurückzustehen hätten.
Thema des Seminars wird auch sein, welche Auswirkungen das Eingreifen internationaler Akteure (Deutschland/Italien, Frankreich/England und UdSSR) auf den Verlauf der Kämpfe hatte. Darüber hinaus wird das Verhalten der spanischen Linken im Um-gang mit Frauen einer kritischen Analyse unterzogen.
Referate unter anderem von:
Werner Abel, Mitverfasser von „Sie werden nicht durchkommen“. Deutsche an der Seite der Spanischen Republik und der sozialen Revolution, Verlag Edition AV, 2015
Reiner Tosstorff, Autor von Die POUM in der spanischen Revolution, Neuer ISP-Verlag 2016
Vera Bianchi, Autorin von „Feministinnen in der Revolution“, Unrast Verlag 2003
Teilnahmekosten: 60 € (mit Unterkunft und Verpflegung), ohne Übernachtung im Haus der Jugend 35 €, Ermäßigungen möglich
Weitere Informationen und Anmeldung: isl@islinke.de oder buero@rsb4.de (Stichwort: Spanienseminar) oder Tel. 0221 / 9231196
Dort kann auch ein detailliertes Programm des Wochenendseminars angefordert werden.
Internationale sozialistische linke
Revolutionär Sozialistischer Bund
V.i.S.d.P.: Jakob Schäfer, 65191 Wiesbaden