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Eröffnung Sonderausstellung „NACHT UND NEBEL SPANIER IN MAUTHAUSEN Burgenländer gegen den spanischen Faschismus“
4. April 2016, 11:00 - 14:00
Festvortrag durch Erich Hackl anlässlich der Eröffnung der Sonderausstellung „NACHT UND NEBEL SPANIER IN MAUTHAUSEN Burgenländer gegen den spanischen Faschismus / – NOCHE Y NIEBLA / ESPAÑOLES EN MAUTHAUSEN Burgenlandeses contra el fascismo español“;
Burgenland gegen spanischen Faschismus
„Eine kleine Gruppe von 24 jungen Burgenländern, die zuvor meistens keinen Reisepass besaßen und außer dem benachbarten Ungarn wohl kaum ein anderes Land bereist hatten, machten sich 1936 und 1937 auf, um im fernen, eher ziemlich unbekannten Spanien, gegen den Faschismus zu kämpfen. Dieser Beitrag befasst sich mit dieser kleinen Facette der burgenländischen Geschichte, mit den Motiven der Freiwilligen, deren Informationsstand, ihrer Anwerbung, ihrer Anreise und ihrer Eingliederung in die kämpfenden Truppen. Ihre Entscheidung, in Spanien zu kämpfen, veränderte ihr weiteres Leben grundlegend. Sechs Burgenländer verloren im Kampf ihr Leben. Die anderen wurden nach der Niederlage der Republikaner zumeist in Südfrankreich interniert und später an Deutschland ausgeliefert, wo sie zumeist in Konzentrationslager verschleppt wurden. Auch nach 1945 blieben sie größtenteils ihrer Gesinnung treu
und engagierten sich gemäß ihrer politischen Überzeugung.“
NACHT UND NEBEL
SPANIER IN MAUTHAUSEN
„Im Mai 2016 jährt sich zum 71. Mal die Befreiung des KZ Mauthausen. „Die spanischen Antifaschisten begrüßen die Befreiungsarmee“ stand an jenem 5. Mai 1945 in spanischer Sprache auf einem Transparent über dem Eingang des Konzentrationslagers. 2184 Spanier befanden sich unter den Überlebenden.
Mehr als 7.000 republikanische Spanier waren von den Nazis aus dem besetzten Frankreich nach Mauthausen deportiert
worden. Sie bekamen dort den Blauen Winkel der Staatenlosen, da das diktatorische Regime ihrer Heimat sie als „Vaterlandslose Gesellen“ bezeichnete und ihnen jeglichen Schutz verweigerte. Sie gehörten zu den ersten größeren Häftlingsgruppen in Mauthausen, sie waren aber auch die Letzten, die das befreite Österreich verlassen konnten, da Franco in Spanien nach wie vor an der Macht war. Im Einvernehmen zwischen zwei faschistischen Regimen, Franco-Spanien und Hitler-Deutschland, sollten über 5000 Spanier „bei Nacht und Nebel“ spurlos verschwinden. Daher erfuhren viele Familien spanischer Opfer niemals von deren Ermordung in Mauthausen oder einem der zahlreichen Nebenlager.
Diese zweisprachig gehaltene Ausstellung soll einer besonderen Opfergruppe eine Stimme und ein Gesicht verleihen.“
Austellung: 04.04. bis 15.04.2016