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Debatten zum Spanischen Bürgerkrieg in BRD, DDR und Spanien. – Mit: Ulrike Capdepón (Historikerin Konstanz) und Alexandre Froidevaux (Historiker Berlin)
27. September 2016, 19:00 - 22:00
Versteinerte Geschichte – Umkämpfte Gegenwart? Debatten zum Spanischen Bürgerkrieg in BRD, DDR und Spanien. Ulrike Capdepón (Historikerin Konstanz) und Alexandre Froidevaux (Historiker Berlin)
Die Erinnerung an den Spanischen Bürgerkrieg war immer umstritten. Nach dem Tod von Franco 1975 begann die „Transicion“. Grundlage dieses Regimewechsels war ein „Pakt des Schweigens“, der die Erinnerung an die Opfer von Mord und Verschwindenlassen ebenso tabuisiert wurde, wie die Anklage an die Täter. Erst eine breite Basisbewegung begann ab ca. 1996 die Aufarbeitung der Verbrechen zu erstreiten. Ulrike Capdepón promovierte zum Thema Erinnerungspolitk in Spanien. Die Erinnerung an den Bürgerkrieg und die Internationalen Brigaden fiel zwischen BRD und DDR deutlich unterschiedlich aus. Für die DDR waren die Interbrigadisten elementarer Teil einer internationalistischen und antifaschistischen Staatsdoktrin, Überlebende wurden geehrt und die Erinnerung mit Denkmälern verewigt. In der BRD wurden Interbrigadisten kritisch beäugt oder gar staatlichen Repressalien ausgesetzt. Alexandre Froidevaux hat seine Abschlussarbeit zum Thema Erinnerungspolitik in Spanien geschrieben und für die Rosa-Luxemburg-Stiftung ein Materialienband erstellt. Er setzt sich mit diesem Kapitel der Erinnerungskultur auseinander.