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Berlin: Tag der Erinnerung, Mahnung und Begegnung – Aktionstag gegen Rassismus, Neonazismus und Krieg 2016 – Mit Stand des KFSR 1936 – 1939 e. V.
11. September 2016
Tag der Erinnerung, Mahnung und Begegnung – Aktionstag gegen Rassismus, Neonazismus und Krieg 2016
Motto: „Alle bleiben – Bleiberecht für Roma!“ –
„Aufstehen gegen Rassismus – Deine Stimme gegen die AfD und andere Rassist*innen“.
Sonntag, 11. September 2016
12.00 Uhr | Auftaktkundgebung – vor dem Mahnmal für die ermordeten Sinti und Roma Europas
13.00 Uhr | Antifaschistischer Fahrrad-Korso
ab 14.30 Uhr | Tag der Erinnerung, Mahnung und Begegnung im Kulturzentrum Wasserturm (Kreuzberg)
18.00 Uhr | Konzert mit Sistanagila – eine iranisch-israelische Affäre
Roma sind nirgendwo sicher. In den Ländern des ehemaligen Jugoslawiens haben sie keine Rechte, selbst wenn von der Bundesrepublik und den jeweiligen Regierungen entsprechende Vereinbarungen getroffen werden. Albanien, Bosnien und Herzegowina, Kosovo, Mazedonien, Montenegro und Serbien sind trotz ihrer Einstufung als „sichere Herkunftsstaaten“ für Roma nicht sicher. Damit wird ihnen jegliche Chance auf eine Anerkennung als Flüchtling genommen. Die Regelung der „sicheren Herkunftsstaaten“ kommt für Roma einer Abschaffung des Asylrechts gleich.Die Bundesrepublik steht in historischer Schuld gegenüber den Sinti und Roma in Europa. Dieser gerecht zu werden, entspräche im akuten Fall die vorbehaltlose Sicherstellung einer Aufenthalts- und Lebensperspektive in Deutschland.
Die sich demagogisch als „Alternative für Deutschland“ bezeichnende Partei droht nach den Wahlen am 18. September in die Berliner Parlamente, also in das Abgeordnetenhaus und in die Bezirksverordnetenversammlungen, einzuziehen. Eine Woche vor dem Wahlsonntag und zwei Wochen nach der großen Demonstration des Bündnisses „Aufstehen gegen Rassismus“ am 3. September in Berlin möchten wir mit einem bunten antifaschistischen Fahrradkorso durch die Berliner Innenstadt gegen die rassistische und frauenfeindliche„Alternative für Deutschland – AfD“ und auch andere rassistische Parteien sowie gegen die NPD protestieren.
Wir werden um 12.00 Uhr mit einer Auftaktkundgebung am Mahnmal für die ermordeten Sinti und Roma Europas (Simsonweg zwischen Brandenburger Tor und Reichstag) beginnen. Dort wird unter anderem Petra Rosenberg, die Vorsitzende des Landesverband Deutscher Sinti und Roma Berlin-Brandenburg e.V . und ein Vertreter der Roma-Initiative „alle bleiben“ sprechen.
Anschließen wird sich ab 13.00 Uhr unser schon traditioneller antifaschistischer Fahrradkorso, vorbei an Stätten von Verfolgung und Widerstand, aber auch Orten heutigen Rassismus und Ausgrenzung. Er führt uns über Mitte, Charlottenburg, Tiergarten und Kreuzberg zum Jugend- und Kultur-Zentrum Wasserturm in der Kopischstraße 7 in Kreuzberg (5 Minuten von U-Bahn Platz der Luftbrücke). Letzte Station davor wird der Stolperstein für Johann „Rukeli“ Trollmann, ein Sinto-Boxer, den die Nazis ermordeten, in der Fidicinstraße sein.
Ab 14.30 Uhr erwartet euch im Kulturzentrum Wasserturm Kaffee, Kuchen, Wurst, Suppe, Limo und Bier und ein schönes Kultur-,Informations- und Unterhaltungsprogramm, unser Tag der Erinnerung, Begegnung und Mahnung.
Wir zeigen die Ausstellungen „Ohh Porajmos…“ des Landesverein der Sinti in Hamburg e.V. (http://www.landesverein-hamburg.de/ausstellungstafeln.html) und der Initiative für die Aufklärung des Mordes an Burak B. (http://burak.blogsport.de/).
Die Initatoren des Projekt „Remember to resist – Genocide Against Roma“ berichten mit Videobeiträgen über eine Reise, die sie im Frühjahr dieses Jahres mit jungen Roma aus Deutschland, Rumänien und der Ukraine von Bukarest bis Odessa unternommen haben. Unterwegs wurden Überlebende und ZeitzeugInnen interviewt, ExpertInnen befragt, Gedenkstätten und die Überreste der damaligen Ghettos besichtigt. Über 25.000 Roma wurden während des Zweiten Weltkrieges aus Rumänien in die damalige ukrainische Besatzungszone („Transnistrien“) deportiert. Dieser Aspekt des Völkermordes an Sinti und Roma ist heute fast vergessen. (http://www.genocideagainstroma.org/remember-to-resist-die-projektfahrt/)
Wir zeigen Filme zum Thema in unserem kleinen Kino und freuen uns auf ein öffentliches Gespräch mit Rita Vowe Trollmann, der Tochter des von den Nazis ermordeten Boxers Rukeli Trollman.
Besonders freuen wir uns um 18.00 Uhr auf die iranisch-israelische Musikgruppe „Sistanagila“ mit Musiker*innen aus Israel und dem Iran. Aufgrund der aktuellen politischen Spannungen haben sich in Berlin lebende israelische und iranische Musiker zusammengetan, um durch die Universalsprache Musik den Dialog zu suchen. Feinster iranischer Flamenco trifft auf israelische Folklore, die Musiker*innen greifen sowohl auf folkloristische und religiöse Melodien aus Klezmer als auch auf sefardische und traditionelle persische Musik zurück. (http://www.juedische-allgemeine.de/article/view/id/17438) (https://www.facebook.com/Sistanagila/?fref=ts)
Weitere Infos, Flyer und Plakate und ein Aufruf folgen bald! Wir hoffen euch zu sehen!
Berliner VVN- BdA
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U-Bhf. Platz der Luftbrücke
U-Bhf. Gneisenaustraße
Bus 341, 104, 119