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Ausstellungseröffnung: „Spanien war ihre Hoffnung!“

10. Mai 2016

„Spanien war ihre Hoffnung!“
Ausstellungseröffnung im Bremer Presseclub zur Erinnerung an den 80. Jahrestag des Spanischen Bürgerkriegs mit Rolf Becker, Hamburg, und Jörg Wollenberg. In die Ausstellung führt ein Prof. Dr. Jörg Wollenberg.

Ausstellung und Veranstaltungsreihe im Bremer Pressclub zur
Erinnerung an den 80. Jahrestag des Spanischen Bürgerkriegs
Bremer Presse-Club in Zusammenarbeit mit der Heinrich Böll-Stiftung,
der Stiftung für Sozialgeschichte des 20 Jahrhunderts Bremen,
dem ASTA der Universität Bremen,
dem Arbeitskreis Geschichte der IG Metall Bremen u.a.

mit Luis Doncel, dem BRD-Korrespondenten von El PAIS, Madrid,
Rolf Becker und Jörg Wollenberg
musikalisch begleitet von
DosUlises: „Canciones Fuertes“ 2006
Uli Bösking – E-Mandoline, Voc
Ralf Benesch – E-Gitarre, Voc
Vertonungen der Texte aus Gloria Fuertes
GARRA DE LA GUERRA (2002)

Spanien war ihre Hoffnung
»Wir deutschen Antifaschisten gingen 1936 nach Spanien nicht als Söldner, nicht als Legionäre, sondern wie wir immer sagten, schrieben und sangen, als Alibi des ›anderen Deutschland‹. Viele von uns haben später erlebt, wie unsere Ideale vom Stalinismus verraten wurden. Viele gingen dann andere Wege, wie André Malraux und Ernest Hemingway, viele wurden sogar zu eifervollen Antikommunisten, wie Arthur Koestler, Gustav Regler und George Orwell. Aber ich wüsste keinen, der sein Engagement für das republikanische Spanien widerrufen hätte. Der Kampf gegen Franco war für uns alle zugleich ein Kampf gegen Hitler, und damit für Freiheit und Menschenrechte.« So der deutsche Schriftsteller und Spanienkämpfer Alfred Kantorowicz. Er thematisiert die Widersprüche einer zunächst solidarischen Politik für die Spanische Republik. Aber die von den westlichen Demokratien verweigerte Unterstützung, auch von der französischen Volksfront-Regierung unter Léon Blum, führte zur Abhängigkeit der Spanischen Republik von den Waffenlieferungen der Sowjetunion. Die Sowjetunion schaffte die Voraussetzungen für das (befristete) Überleben der Republik. Aber sie nutzte zugleich auch den damit verbundenen Einfluss auf die Politik der Spanischen Volksfront zu Konflikten mit den als Trotzkisten diffamierten linken Anhängern der POUM und den Anarchosyndikalisten der CNT-FAI. Eine Politik, die das linke Lager in Europa spaltete. Gerade diese Ereignisse läuteten jenen »Bürgerkrieg im Bürgerkrieg« ein (Broué/Témime). Er endete mit der Niederlage der Anhänger der Spanischen Republik und eröffnete Hitler eine Probebühne für den Zweiten Weltkrieg (Legion Condor).

Wie sind diese Ereignisse und Polarisierungen zu erklären, welche Folgen zeitigen sie bis heute? Welche Lehren ziehen wir aus den Erinnerungen der deutschen Spanienkämpfer von Augustin Souchy, Carl Einstein, Ludwig Renn, Willy Brandt, Peter Blachstein, August Thalheimer, Ernst Busch, Rolf Reventlow bis zu Anna Siemsen, Erika Mann oder Maria Osten?

Die Ausstellung »80 Jahre Spanischer Bürgerkrieg – Eine Spurensuche« wird am 10. Mai um 18 Uhr im Bremer Presse-Club eröffnet. Mit dabei ist unter anderem der Schauspieler Rolf Becker aus Hamburg, der Texte der Spanien-Kämpfer liest.

Als Wanderausstellung konzipiert, kann die Schau ab Juli 2016 ausgeliehen werden.

Infos: E-Mail: wollenberg@uni-bremen.de

Jörg Wollenberg

Quelle: http://www.ossietzky.net/7-2016&textfile=3467

Veranstaltungsort

Bremer Presseclub
Schnoor 27/28
Bremen, 28195
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Telefon
0421 326422