Bericht aus Madrid, Herbst 2014

Anlässlich des 78. Jahrestages der Verteidigung Madrids fanden vom 4.–8. November die schon zur Tradition gewordenen jährlichen Gedenkveranstaltungen statt. Organisiert wurden diese von der spanischen Organisation der Freunde der Interbrigaden, der AABI, in diesem Jahr in Zusammenarbeit mit der Historischen Fakultät der Universität Complutense Madrid. Wir – Lena Carlebach, Wolfram Fischer, Marguerite und Manfred Bremer und ich – haben den KFSR würdig vertreten. Ohne große sprachliche Barrieren nahmen wir an den vielfältigen Veranstaltungen teil. Es wurden Vorträge zu historischen Themen gehalten, u. a. zur Ankunft des Bataillons „Edgar André“ in Madrid.

Besonders beeindruckend war der Vortrag von Isabel Esteve aus Valencia. Sie sprach u. a. über das Kinderheim „Ernst Thälmann“ in La Moraleja bei Madrid. Großen Zuspruch fanden die Rundgänge („paseos“) entlang der ehemaligen Frontlinien bei der Verteidigung von Madrid in der Universitätsstadt. Hier waren neben zahlreichen spanischen Studenten auch drei deutsche Studenten gekommen, außerdem auch der spanische Europa-Abgeordntete Willy Meyer. Über einige dieser Stationen und Teilstücke kann man in den Karten zu „Orten der Interbrigaden in Madrid“, Band 2 („Lugares de las Brigadas Internacionales en Madrid“, Volumen 2) nachlesen, in spanischer und englischer Sprache auch über das Internet erhältlich.

Weiterhin zu nennen sind gemeinsame Veranstaltungen mit der „Plattform gegen die Straflosigkeit des Franquismus’“ (Plataforma contra la impunidad del franquismo), die an der Puerta del Sol als auch im Ateneo stattfanden. Einen würdigen Abschluss bildete die Kundgebung am Denkmal für die Interbrigaden in der Universität Complutense, mit bis zu 200 Teilnehmern. Dabei war die junge Generation nicht nur stark unter den Zuhörern anzutreffen, sondern wurde auch – wie bereits in den „Paseos“ – in die Durchführung einbezogen. Es ist für mich jedes Mal aufs Neue aufregend, an diesem Ort zu sprechen. Es gibt danach oft noch Fragen, Meinungen, Gespräche. Besonders die Information zur Geschichte der „Spanischen Allee“ in Berlin, auf die ich kurz eingegangen bin, hat Erstaunen und auch Empörung hervorgerufen. Spontan kam der Vorschlag, dass „Straße der Spanischen Republik“ ein würdiger Name wäre.

Der mexikanische Brigadist Juan Miguel de Mora konnte leider nicht wie angekündigt persönlich anwesend sein. Er schickte jedoch seine Grußworte nach Madrid.

Wie gewohnt, wurden wir von unseren spanischen Freunden Almudena Cros (AABI-Präsidentin), Severiano MonteroIsabel Pinar und Isabel Esteve aus Valencia herzlich begrüßt und durch die Woche begleitet. Während dieser Tage konnten wir auch zu einem Arbeitstreffen mit Almudena CrosSeveriano Montero und Marco Puppini (von der italienischen Partnerorganisation AICVAS) zusammen kommen, um uns über unsere Ideen für gemeinsame Projekte insbesondere für das Jahr 2016 auszutauschen.

Wie im Programm für diese Woche angekündigt, hat Esther García historische Fotografien zur Ankunft von Interbrigadisten des Bataillones „Edgar André“ in Madrid präsentiert. Mit der Präsentation dieser Fotos ist folgende Bitte an uns verbunden: Wer kann bei der Identifizierung abgebildeter Brigadisten behilflich sein? Hier geht es zu den Fotos.

Einen Bericht in spanischer Sprache findet Ihr auf der Seite der AABI. Auch für die, die kein Spanisch können, gibt es am Ende dieses Artikels Links zu Videos und vielen Fotos, vor allem von Bernd Kolter. Vielen Dank!

Das ist eine erste Information, noch frisch nach der Reise.

Viele Grüße von unseren spanischen Freunden aus Madrid an Euch!

Salud!

Kerstin Hommel
(Vorsitzende des KFSR)

 

Redaktion KFSR

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