06. Mai 2017 – Symposium: „Soziale Revolution oder bürgerliche Demokratie? – Die Mai-Ereignisse 1937 in Barcelona: Hintergründe, Akteure und Folgen“, veranstaltet von der Rosa-Luxemburg-Stiftung, dem Verein Kämpfer und Freunde der Spanischen Republik, der Zeitschrift „telegraph“ und dem Karl Dietz Verlag.

Titelbild: „Die Telefónica in Barcelona“, Quelle: Tarjeta postal contemporéana“

06. Mai 2017: Symposium: „Soziale Revolution oder bürgerliche Demokratie? – Die Mai-Ereignisse 1937 in Barcelona: Hintergründe, Akteure und Folgen“

Ein Symposium, veranstaltet von der Rosa-Luxemburg-Stiftung, dem Verein Kämpfer und Freunde der Spanischen Republik, der Zeitschrift „telegraph“ und dem Karl Dietz Verlag.

Neun Monate nach der Niederschlagung des Putsches der reaktionären Generäle wurden im Mai 1937 in Barcelona erneut Barrikaden errichtet. Aber dieses Mal kämpften AntifaschistInnen gegeneinander. Der Besetzung des von den Gewerkschaften CNT und UGT und Vertretern der katalanischen Generalitat kollektiv verwalteten Gebäudes der «Telefónica» am 3. Mai durch vom kommunistischen Polizeichef befehligte «Sturmtruppen» folgten erbitterte Kämpfe. Ein «Bürgerkrieg im Bürgerkrieg», der erst fünf Tage später durch einen mühselig ausgehandelten Kompromiss beendet werden konnte. Der Sturm auf die „Telefónica“ bildete nur die Spitze des Eisberges an Differenzen zwischen den verschiedenen antifaschistischen Kräften. Während KommunistInnen und LinksrepublikanerInnen vor allem den antifranquistischen Krieg gewinnen und die bürgerlich-demokratische Republik verteidigen wollten, zielten AnarchosyndikalistInnen und LinkskommunistInnen neben der Verteidigung der Republik insbesondere darauf ab, die soziale Revolution fortzusetzen und zu vertiefen. Dieses Spannungsverhältnis wird bis heute kontrovers diskutiert – ebenso die Frage, ob die Politik der Volksfront Kollektivierung und Vergesellschaftung von Privateigentum verhinderte.

Im Rahmen des Symposiums wird der 1936/37 entstandene CNT-Film «A las barricadas» gezeigt. Erstmals wird der Öffentlichkeit auch der bei Karl Dietz publizierte Band mit Reprints der Zeitschrift »Pasaremos« vorgestellt. Von 1936-1939 war sie das Organ der XI. Internationalen Brigade.

Programm

11:00 Uhr
Eröffnung und Begrüßung

11:15 – 11:30 Uhr
Werner Abel/Martin Beck: Vorstellung des Reprintbandes der Zeitschrift «Pasaremos» – Organ der XI. Brigade

11:30 – 12:45 Uhr
Reiner Tosstorff: Die «Mai-Ereignisse» in Barcelona 1937 – Ein Überblick
Dieter Nelles: Die Politik der CNT und die Verfolgung ihrer deutschen Mitglieder

Mittagspause

13:45 – 15:00Uhr
Werner Abel/Michael Uhl: Über die Rolle der KPD-Abwehr in Spanien
Harald Wittstock: Die Rezeption der Mai-Ereignisse 1937 in der Erinnerung der Interbrigadisten und in der Literatur der DDR

Kaffeepause

15:30 – 16:30 Uhr
Filmvorführung «A las barricadas» (Spanien, 1937)
Kerstin Hommel: Barcelona im Mai 1937 – Eine linke Tragödie

Abschlussdiskussion

 

„Verbarrikadiertes Gebäude der CNT, Sektion Bau, Holz, Farben“. Quelle: Ferran Gallego, Barcelona, mayo de 1937.

Redaktion KFSR