Juan Miguel de Mora Vaquerizo, einer der letzten beiden mexikanischen Veteranen des spanischen Bürgerkrieges in den internationalen Brigaden, verstorben.

Wie uns die AABI mitteilt, ist Juan Miguel de Mora Vaquerizo, einer der letzten beiden mexikanischen Veteranen des spanischen Bürgerkrieges in den internationalen Brigaden, verstorben.
Von den Freunden der AABI wurde die kurze Nachricht der Ehefrau von Juan Miguel de Mora weitergeleitet:

Liebe Freunde der Internationalen Brigaden,

Ich schreibe diese Zeilen, um Euch darüber zu informieren, dass Juan Miguel de Mora Vaquerizo, mein geliebter Mann, am 18. März dieses Jahres um 7 Uhr auf seinem Grundstück „La Querencia“ in Ajusco, Mexiko, verstorben ist.
Er hatte zuvor zwei Wochen im Krankenhaus mit Lungenentzündung verbracht und ist daran auch verstorben. Er hat in der XV. Brigade gekämpft, in der 35. Abteilung.

Ludwika Jarocka,
Vda. de De Mora

AABI-Nachruf: ¡Salud, Juan Miguel! ¡Gracias por tu ejemplo!

Juan Miguel de Mora (Madrid, 1921 –  2017), Foto: CEDOBI – Centro de Estudios y Documentación de las Brigadas Internaciones

Schriftsteller, Journalist, Professor…

Als der Bürgerkrieg in Spanien beginnt, ist Juan Miguel de Mora in Paris, wo er Französisch studiert. Als er vom Ausbruch des Konflikts erfährt, entscheidet er sich nach Spanien zu gehen, um der Republik zu helfen. Da war er erst 14 Jahre alt.

Er erreicht Madrid und schließt sich der vereinigten sozialistischen Jugend (Juventud Socialista Unificada – JSU) an, bewirbt sich als Rekrut beim 5. Regiment, wird aber zurückgewiesen, da er nicht das Mindestalter für eine Aufnahme darin erreicht. Beharrlich lässt er sein Ziel nicht aus den Augen und bleibt in Spanien, um seine Ideale zu verteidigen.

Er kommt durch verschiedene Siedlungen und Posten, immer mit der JSU. Später, als er sich der Allianz der jungen Antifaschisten (Alianza Juvenil Antifascista)  angeschlossen hat, beginnt er Artikel zu schreiben und wird im März 1938 Teil der Zeitschrift „Alianza“. Im Juli wird er als Journalist zur Schlacht am Ebro gesandt und in die 15. Internationale Brigade, in das spanische Bataillon integriert.

Er wird an der Ebro-Front verwundet und zunächst in das Hospital von Falset (Tarragona) gebracht und dann nach Barcelona, wo er sich erholen sollte.

Auf Vorschlag der JSU befindet sich Juan Miguel de Mora als Kriegskommissar in Figueras, als der Krieg beendet wurde und die Nationalen den Sieg errangen. Als er aus der Stadt entkommt , beginnt eine andere Episode von größter Bedeutung für diesen Freiwilligen für die Freiheit: der Schutz des Zugs der Evakuierung von Zivilpersonen, die von Figueras nach Frankreich flüchten, in dem er den  Befehl übernahm in dieser Situation, wo sich kein anderer Offizieller fand.

Er kommt nach Frankreich, wird gefangen genommen und in ein Konzentrationslager gebracht, aus dem er entkommen kann. Später findet er ein Schiff, um in sein Heimatland, Mexiko, zurückzukehren.

Als Intellektueller mit vielen Facetten arbeitet er unermüdlich im Bereich der Kultur, als Journalist, Literat, Filmemacher unter anderem.

Er ist Gründer der Wochenzeitschrift „La Voz de Chontalpa“ und Direktor der Tageszeitung „Diario de Tabasco“ und arbeitet mit zahlreichen anderen Medien zusammen.

Er ist Autor von mehr als 50 Werken, darunter befinden sich Artikel und Monographien über den Spanischen Bürgerkrieg und die Internationalen Brigaden.

Sein Leben ist ein Beispiel für die Verteidigung der Freiheit und der Gerechtigkeit.

Übersetzung: Angelika Becker, 26.3.2017.

 

 

Autobiographie:

La libertad Sancho– : testimonio de un soldado de las Brigadas Internacionales (LA LUZ DE LA MEMORIA, Band 7) (Spanisch) Taschenbuch – Oktober 2008 – von Juan Miguel de Mora Vaquerizo (Autor)

Es folgt in Kürze eines der letzten interviews von Juan Miguel de Mora in deutscher Übersetzung.

„Lo único que queda de la España de la Guerra Civil es la derecha tradicional católica“

Juan Miguel de Mora, último Brigadista Internacional mexicano que queda con vida, recuerda para ‚Público‘ su experiencia en la guerra española, donde luchó con apenas 14 años

 

Redaktion KFSR