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Gruppe Arbeiterfim: Lucio – Anarchist, Bankräuber, Fälscher, aber vor allem … Maurer.

18. Oktober 2016, 19:00 - 22:00

Gruppe Arbeiterfim: Lucio – Anarchist, Bankräuber, Fälscher, aber vor allem … Maurer.

Anläßlich des 80 Jahrestages der spanischen Revolution zeigen wir eine Reihe Dokumentationen, die an die Akteure und die Ereignisse des „kurzen Sommers der Anarchie“ erinnern sollen.

Lucio Urtubia stammt aus einem Dorf in Navarra (Baskenland), wo er unter dem Franco-Regime in bitterer Armut aufwuchs. Aus dem spanischen Militär desertierte er 1954 nach Frankreich. In Paris lernte er Anarchisten der CNT kennen. Seitdem widmet er sein Leben dem Kampf für die Freiheit.
Lucio hat Banken überfallen, um mit dem Geld Gefangene in Spanien zu unterstützen. Er fälschte Ausweise für die spanischen Flüchtlinge in Frankreich. Später wurden in seinen Fälscherwerkstätten Schecks und Papiere verschiedenster Länder gedruckt. Diese kamen revolutionären Bewegungen in Europa, Lateinamerika und den USA zugute. Lucio traf sich mit Che Guevara, um mit ihm zu besprechen, wie gefälschte Dollars zur Destabilisierung der USA eingesetzt werden könnten. Sein größter Coup gelang ihm, als er eine der größten Banken der Welt um Millionen erleichterte und in die Knie zwang.

Angesichts der Masse perfekt gefälschter Traveller Checks, die an allen Enden der Welt auftauchten, nahm die First National City Bank Verhandlungen mit Lucio auf und verzichtete gegen Herausgabe der Druckplatten auf eine Strafverfolgung.
Seinen Lebensunterhalt hat Lucio immer mit der Maurerkelle verdient. Während er eine untergründige Infrastruktur weltweiter Solidarität aufbaute, erschien er jeden Morgen pünktlich auf der Baustelle. Nur wenige wussten von seinen nächtlichen Aktivitäten, und die Verfolgungsbehörden trauten dem Arbeiter und Migranten solche ausgeklügelten Aktionen nicht zu. So musste er trotz einer erheblichen Serie von Gesetzesbrüchen nur wenige Monate im Knast verbringen.

Lucio Urtubia lebt heute in Paris, in seinem Kulturzentrum, das er nach Louise Michel, der großen Anarchistin der Pariser Kommune benannt hat. Die deutsche Ausgabe seiner Autobiografie ist bei bei Assoziation A erschienen:
http://www.assoziation-a.de/vor/Lucio.htm

Dokumentarfilm von Jose Mari Goenaga und Aitor Arregi; Baskenland 2007, 90 min
Sprache: Original (Kastilisch) mit deutschen Untertiteln

Eintritt: Frei – Spenden erwünscht

Veranstalter

FAU-Lokal „V6“, Gruppe Arbeiterfilm