Während des Internationalen Jahrestreffen des KFSR 1936-1939 e. V. 2018 hielt Dieter Behringer einen Beitrag, den die Redaktion dokumentiert.
Am 8. Februar 1894 wurde Friedrich Wilhelm Birk in Ettlingen/ Baden als Sohn des Bahnwarts Mathias Birk und seiner Ehefrau Magdalena geboren. Von 1901 bis 1909 besuchte Fritz infolge der Versetzung seines Vaters die Volksschule in Rastatt. Er machte eine Ausbildung als Mechaniker und arbeitete in verschiedenen Betrieben in Süddeutschland und Mülheim/Ruhr. Mit Ausbruch des 1. Weltkriegs wurde er zum Militärdienst eingezogen und zur Arbeit in der Waffenproduktion zu Krupp in Essen abkommandiert. 1922 zog Fritz nach Tiengen und lernte hier seine Frau, die Zigarrenmacherin Theresia Sutter, kennen. Das Ehepaar bekam zwei Söhne.
Zuerst Mitglied der SPD, dann KPD. 1920 beim Widerstand gegen den Kapp-Putsch dabei. 1923 gründete er die KPD-Ortsgruppe Tiengen und war fortan deren „geistiger Leiter“. Er war Mitglied im Bürgerausschuss, gehörte der RGO an, der Roten Hilfe und dem Freidenkerverband. Im März 1933 wurde Birk in Schutzhaft genommen. Nach seiner Freilassung flüchtete Fritz in die Schweiz. Hier wurde er der Hauptverantwortliche für den Schmuggel großer Mengen illegaler Schriften ins Reich. Währenddessen verlor seine Frau mit den beiden Kindern ihre Wohnung. Um die Aberkennung der Staatsbürgerschaft für seine Frau und die Söhne zu verhindern, riet er seiner Frau zur Scheidung. 1937 wurde er in Abwesenheit für staatenlos erklärt.
Fritz Birk folgte dem Aufruf der KPD nach Spanien und wurde im November 1936 der XIII. Internationalen Brigade zugeteilt. Er gehörte der Waffenmeisterei der Brigade an und befand sich an der Front von Teruel, Granada, Cordoba und Madrid. Die Waffen der XIII. waren uralt und von vielen verschiedenen Kalibern. In der Waffenmeisterei walteten wahre Künstler. Einer von ihnen: Fritz Birk. Am 27. Juli 1937 wurde Birk zur Beförderung zum Sargento vorgeschlagen. In der Schlacht von Brunete erlitt die XIII. derart große Verluste, dass sie im August 1937 in Torrelodones aufgelöst wurde. Fritz wurde der XI. Brigade zugeteilt. Seine Beurteilung ist äußerst positiv. Deshalb kann vermutet werden, dass er an der Verabschiedung der Internationalen Brigaden im Oktober 1938 in Barcelona teilnehmen sollte.
Sein Weg führte Fritz im November 1938 nach Paris. Im Februar 1939 wurde er im Lager Rieucros interniert, später nach Le Vernet verlegt. Im Juli 1941 –nach dem Einmarsch der Wehrmacht- transportierte ihn die Gestapo nach Karlsruhe. Im Mai 1942 verurteilte ihn das Oberlandesgericht Stuttgart wegen Vorbereitung zum Hochverrat zu drei Jahren Zuchthaus. Er war in Ludwigsburg, später in Celle inhaftiert. 1944 wurde er ins KZ nach Dachau überführt, von dort ins Außenlager Rabstein des KZ Flossenbürg. Er hatte er sich „schwere Leiden“ geholt. Er selbst schreibt, dass er von der Roten Armee befreit wurde. Am 14. Juni 1945 kehrte er nach Tiengen zurück. Der Kreisvorsitzende der VVN verstarb am 2. September 1956.
Quelle: Komintern Archiv Moskau
Die Charakteristik ist außerordentlich positiv.
Quelle: Komintern-Archiv Moskau RGASPI 545-3-71