Die Redaktion dokumentiert die Erklärung der FIR zur Europa-Wahl vom 21.10.2018. Der Verein „Kämpfer und Freunde der Spanischen republik 1936-1939 (KFSR)“ ist Mitglied der INTERNATIONAL FEDRATION OF RESISTANS FIGHTERS (FIR) – ASSOCIATION OF ANTFACISTS:
Call of FIR (for the European parliament electoral campaign)
The next elections to the European Parliament will take place in May 2019. For the International Federation of Resistance Fighters (FIR) – Association of Anti-Fascists, its member-federations in almost all European countries and Israel, veterans of antifascist struggle and antifascists of today’s generation, these elections are very important for a variety of reasons:
In recent years, we have often had to experience painfully that the present policy and development of the European Union does not correspond to the interests of large parts of the people in the European countries. In particular, the response to refugee situation and the fiscal clout of several states have deepened the social divide in Europe. Numerous decisions lead to massive social exclusion and dismantling of workers‘ rights, at the expense of the weakest in the respective countries. At the same time, the tendencies to foreclosure of the „fortress Europe“ are massive reinforced and the development of a European military power for international missions is promoted.
On the other hand, voices calling for a democratic, peace-oriented, solidary and socially just development of Europe must also be strengthened to have the basis to a real construction of the progress of the European Union.
In addition, in many European countries, we must see a significant upraise of openly racist, nationalist and extreme right-wing parties and groups. They are not only strongly represented in national parliaments, but meanwhile they also participate in the government in several states, where they put their anti-democratic and racist policies into government action.
The anti-fascist, anti-racist and peace-moving organizations and groups as well as trade unions, and social movements must join forces in order to engage and successfully counter such developments in the election campaign and later in the European Parliament.
The basis of this action is not a vote for a party, but the common advocacy for a Europe,
• opposing any form of racial discrimination or xenophobia,
• promoting comparable living conditions in all countries, to avoid forced departure of workforce – necessary for living condition.
• working for refugees and minorities and against human trafficking,
• Standing against nationalist and separatist attempts by guaranteeing the cultural identity of minorities and regions in Europe,
• opposing any form of Holocaust denial, denial of the resistance fight, destruction of memorial sites, falsification of history and rehabilitation of SS criminals,
• ensuring a social policy that guarantees work, education, nutrition and adequate housing for all as a basis for a wide democracy,
• representing a community in the interest of the people and claiming that Europe cannot reduced to the role of big financial trust and pure business lobbies,
• advocating a peace policy based not on domination in matter of foreign policy, but on non-military conflict solutions.
This Europe is possible if the peoples actively and vocally campaign for their interests.
FIR will do its part to ensure that the different political movements and forces move forward along this path. Just as the national member federations advocate in their countries for social alliances against right wing developments and for the defense of the anti-fascist foundations of a society, the FIR works on an international level to connect existing initiatives and movements in order to become a common political voice in Europe.
Erklärung der FIR zur Europa-Wahl
Im Mai 2019 finden die nächsten Wahlen zum Europäischen Parlament statt.
Für die Internationale Föderation der Widerstandskämpfer (FIR) – Bund der Antifaschisten, ihre Mitgliedsverbände in fast allen europäischen Ländern und Israel sowie für die Veteranen des antifaschistischen Kampfes und für die Antifaschisten heutiger Generationen sind diese Wahlen aus mehreren Gründen von großer Bedeutung:
In den letzten Jahren mussten wir oft schmerzhaft erleben, dass die gegenwärtige Politik und Entwicklung der Europäischen Union nicht den Interessen großer Teile der Menschen in den europäischen Ländern entspricht. Insbesondere die Reaktion auf die Flüchtlingssituation und die finanzpolitische Knebelung einzelner Staaten haben die soziale Spaltung in Europa vertieft. Zahlreiche Entscheidungen führen zu massiver sozialer Ausgrenzung und Abbau von Rechten der Beschäftigten, gehen zu Lasten der Schwächsten der jeweiligen Länder.
Zeitgleich wird die Abschottung der „Festung Europa“ massiv verstärkt und der Aufbau einer europäischen Militärmacht für internationale Einsätze vorangetrieben.
Dagegen müssen auch im Europäischen Parlament die Stimmen gestärkt werden, die sich für eine demokratische, friedensorientierte, solidarische und sozial gerechte Entwicklung Europas einsetzen.
Außerdem erleben wir in zahlreichen europäischen Ländern einen deutlichen Vormarsch offen rassistischer, nationalistischer und extrem rechter Parteien und Gruppen. Sie sind nicht nur in nationalen Parlamenten stark vertreten, sondern mittlerweile in mehreren Staaten an der Regierung beteiligt und setzen dort ihre antidemokratische und rassistische Politik in Regierungshandeln um.
Die antifaschistischen, antirassistischen und friedensbewegten Organisationen und Gruppen sowie Gewerkschaften, soziale und gesellschaftliche Bewegungen müssen ihre Kräfte bündeln, um solchen Entwicklungen im Wahlkampf und später im Europäischen Parlament engagiert und erfolgreich entgegenzutreten.
Die Grundlage dieses Handelns ist kein Wahlaufruf für eine Partei, sondern das gemeinsame Eintreten für ein Europa,
• das jeder Form der rassistischen Diskriminierung oder der Fremdenfeindlichkeit entgegentritt,
• das für vergleichbare Lebensbedingungen in allen Ländern eintritt, um erzwungene Arbeitsmigration aus den Notwendigkeit der Lebensbedingungen zu verhindern,
• das sich für Flüchtlinge und Minderheiten einsetzt und allen eine menschenwürdige Behandlung garantiert,
• das gegen jede Form von Nationalismus und separatistischen Bestrebungen eintritt und kulturellen Eigenheiten von Minderheiten und Regionen in Europa schützt,
• das sich gegen jegliche Form von Holocaustleugnung, Verfälschung des Widerstandskampfes, Zerstörung von Gedenkorten, Geschichtsrevisionismus und Rehabilitierung von SS-Verbrechern einsetzt,
• das eine soziale Politik gewährleistet, durch die allen Menschen Arbeit, Bildung, Ernährung und eine angemessene Wohnung garantiert wird als Basis für eine wirkliche Demokratie,
• das eine Gemeinschaft im Interesse der Menschen darstellt und deutlich macht, dass Europa nicht auf die Herrschaft von Großbanken und Wirtschaftslobbyisten reduziert werden darf,
• das für eine Friedenspolitik eintritt, die nicht auf hegemonialer Dominanz in der Außenpolitik, sondern auf nichtmilitärischer Konfliktlösung beruht.
Ein solches Europa ist möglich, wenn sich die Völker aktiv und vernehmbar für ihre Interessen einsetzen.
Die FIR wird ihren Beitrag dazu leisten, damit die unterschiedlichen politischen Bewegungen und Kräfte gemeinsam auf diesem Weg vorankommen. Ebenso wie die nationalen Mitgliedsverbände sich in ihren Ländern für gesellschaftliche Bündnisse gegen Rechtsentwicklung und für die Verteidigung der antifaschistischen Grundlagen einer Gesellschaft einsetzen, so arbeitet die FIR auf internationaler Ebene auf eine Vernetzung bestehender Initiativen und Bewegungen hin, um gemeinsam als politische Stimme in Europa gehört zu werden.