Gedenken: Stolperstein für einen Kämpfer
Kölner Stadt-Anzeiger Köln| 04.09.18, 08:03 Uhr
Der Arbeiterführer Franz Vehlow wird geehrt
Höhenberg – Auf Initiative der Kalker Geschichtswerkstatt wird am 11. September von Künstler Gunter Demnig erstmals ein Stolperstein für ein Mitglied der internationalen Brigaden verlegt, die in Spanien gegen die Faschisten um General Franco gekämpft hatten. So soll an Franz Vehlow, der 1895 in der Vietorstraße in Kalk geboren wurde und später in Höhenberg gelebt hat, mit einem Stolperstein an der Weimarer Straße 16 erinnert werden.
Vehlow, der bei der Maschinenfabrik Klöckner-Humboldt-Deutz Dreher gelernt hatte, war schon in seiner Jugend politisch aktiv. Zuerst in der USPD, dann in der KPD, und auch bei KHD engagierte er sich für die Kollegen.
Vehlow war der einzige kommunistische Betriebsrat in der Maschinenfabrik. Als er 1928 im Betrieb Unterschriften für bessere Arbeitsbedingungen sammelte, wurde er entlassen. Als die Nazis an die Macht kamen, ging er zunächst in den Untergrund und arbeitete im Widerstand. Im Jahr 1934 floh er aus Deutschland und ging über das Saargebiet und die Schweiz nach Paris. Unter dem Decknamen Louis Schuster organisierte er ab 1936 die Internationalen Brigaden mit, die zur Verteidigung der demokratisch gewählten republikanischen spanischen Regierung gegen die Truppen Francos im Einsatz waren. Vehlow starb am 1. Dezember 1936 beim Kampf um Madrid, getötet von den faschistischen Truppen. (NR)
Der Stolperstein soll am Vormittag verlegt werden, am Abend findet dann um 19 Uhr im Paul-Schwellenbach-Haus (Weimarer Straße 15) eine ausführliche Würdigung Franz Vehlows durch die Kalker Geschichtswerkstatt statt. Der Eintritt hierzu ist frei