Bürgerkrieg und Repression | Lokale Historiker auf Mallorca –
und eine Auswahl ihrer Arbeiten.
Von Hartmut Botsmann
Vorwort
Die Geschichtsbewältigung auf Mallorca existiert und wird zunehmend sichtbar. Eine Generaldirektion in der Regierung der Baleareninseln, zahlreiche örtliche Initiativen mit regelmäβigen öffentlichen Veranstaltungen an Orten der Repression, die Associació Memòria de Mallorca, die all diese Initiativen zu koordinieren scheint und – last not least – zahlreiche Autoren, Historiker, die sich auf die Themen Bürgerkrieg und Repression, aber auch auf die Entwicklung während der Zweiten Spanischen Republik spezialisiert haben.
Ein paar Daten zum Rahmenverständnis der Problematik:
Die historische Situation
- Die bewohnten Inseln der Balearen sind Mallorca, Menorca, Ibiza, Formentera und Cabrera. Mit Datum des Militärputsches, dem 18. Juli 1936, übernehmen die Faschisten ohne nennenswerten Widerstand alle Inseln mit Ausnahme von Menorca. Die zweitgröβte Baleareninsel bleibt praktisch bis zum Ende des Spanischen Bürgerkriegs republikanisch, am 9. Februar 1939 gerät dann auch sie in die Hände der Faschisten, nach dem Fall Barcelonas am 26. Januar.
- Am 16. August 1936 landet im Osten der Insel ein bis zu 10.000 Personen starkes Kontingent republikanischer Milizen unter der Führung des Kapitäns Bayo.
- Die militärischen Auseinandersetzungen beschränken sich auf die Gemeinden Manacor (v.a. Porto Cristo) und Son Servera (v.a. Sa Coma).
- Am 4. September, nach knapp 20 Tagen, ziehen die Truppen wieder ab. Neben hohen Verlusten bleiben auch zahlreiche Milizionäre an Land zurück und sind der Willkür der Faschisten ausgesetzt.
- Sowohl am Aufbau der Falange als auch bei der militärischen Verteidigung Mallorcas war das faschistische Italien maβgeblich beteiligt.
- Die italienische Beteiligung hinterlässt auf Mallorca einen berüchtigten Namen, den des Gesandten Mussolinis namens Arconovaldo Bonacorsi, der sich selbst “el Conde Rossi – Graf Rossi” nannte. Der selbst in faschistischen Kreisen kontrovertierte Exzentriker organisierte den Aufbau der Falange, leitete das paramilitärische Schwadron „Dragones de la Muerte = Todesdrachen“ und ist für die Hinrichtung und Verfolgung einer groβen Zahl von Republikanern verantwortlich.
Die Sprache der Autoren
- Wichtig zu wissen ist, dass die Baleareninseln zum katalanischen Sprachbereich gehören. So wird auf Mallorca einer der Dialekte des Katalanischen gesprochen, das Mallorquín. Für die literarische Schriftsprache allerdings wird immer das Standardkatalanisch verwendet („català“, nicht zu verwechseln mit „castellano“ = Spanisch).
- Somit treffen wir bei den Autoren auf Bücher, die hauptsächlich auf Katalanisch, einige aber auch auf Spanisch verfasst sind. Soweit in der Liste nicht anders vermerkt, haben wir es generell mit einem katalanischen Buch zu tun.
Der Sinn dieser Liste
Die Sprachbarriere macht den Zugriff auf die mallorquinischen Autoren zu einer schwierigen Aufgabe. Aber mit der Vorstellung dieser Historiker begehen wir u.U. einen ersten Schritt in die korrekte Richtung. Der nächste wäre, Interessenten und Unterstützung für die Übersetzung und Bearbeitung des Materials zu finden. Auf der Insel ansässige Deutsche wie der Journalist Alexander Sepasgosarian oder der Kulturaktivist Hartmut Botsmann arbeiten zeitweise in deutscher Sprache am Thema. Der reiche Fundus an wertvoller Information aber bedürfte unbedingt einer intensiven und systematischen Bearbeitung.
Für einen Überblick vor dem Weitersuchen und in Richtung auf eine Entwickelung von Fragestellungen und Projekten ist die Auflistung sicherlich für all jene hilfreich, die nach einer ersten Annäherung mittels Lektüre von Georges Bernanos oder Albert Vigoleis Thelen Interesse an einem wissenschaftlichen Vorgehen und historisch belegbaren Fakten haben.
Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Alle Originaltitel wurden eigens für sie übersetzt und existieren somit in dieser Form – zumindest bisher – noch nicht.
Teil eins. Literatur zum Thema Bürgerkrieg und Repression:
TUGORES MANRESA, ANTONI (Manacor / Mallorca, Jg.1948)
Freischaffender Historiker. Lebt und arbeitet in Manacor. Unermüdlicher Archiv-Forscher. Begann in den 80er Jahren damit, die damals noch möglichen Zeugenaussagen aufzuzeichnen und auszuwerten. Sein Werk „La guerra a casa“ ist eine der relevantesten Referenzen der historischen Aufarbeitung auf der Insel.
Zum Mord an fünf republianischen Krankenschwestern 1936 in Manacor:
Tugores Manresa, Antoni: Sie starben zweimal. Daria und Mercé Buxadé, 1936 auf Mallorca ermordete katalanische Krankenschwestern. Palma 2018. Originaltitel: Moriren dues vegades. Daria i Mercè Buxadé, infermeres catalanes assassinades a Mallorca l’any 1936. Der Autor hat neben der katalanischen auch eine spanische Version veröffentlicht.
Zehn konkrete Beispiele zur Repression der Frau:
Tugores Manresa, Antoni: Unsichtbare Opfer. Die Repression der Frau in Bürgerkrieg und Franquismus auf Mallorca. Barcelona 2011. Originaltitel: Víctimes invisibles. La repressió de la dona durant la Guerra Civil i el franquisme a Mallorca.
Ein Standardwerk zu Bürgerkrieg und Repression auf Mallorca:
Tugores Manresa, Antoni: Manacor – der Krieg zu Haus (Der Bürgerkrieg auf Mallorca, Dorf für Dorf). Palma 2006. Originaltitel: Manacor – La guerra a casa (La Guerra Civil a Mallorca, poble per poble).
Verfolgung und Mord des republikanischen Bürgermeisters der Stadt Manacor:
Tugores Manresa, Antoni: Antoni Amer – die geraubte Geschichte. Palma 2004. Originaltitel: Antoni Amer – La història robada.
GARÍ SALLERAS, BARTOMEU (Porreres / Mallorca, Jg.1965)
Doktor der Geschichte, Gründungsmitglied der Associació Memòria de Mallorca, Koautor der mapa de fosses, einer Übersicht und Lokalisierung der Massengräber Mallorcas. Lebt und arbeitet in seinem Geburtsort. Sein Buch „La fossa dels mariandos“ beschreibt auf relativ wenigen Seiten den mutigen und komplexen Prozess der ersten Exhumierung Mallorcas, die noch vor der Verabschiedung einer gesetzlichen Absicherung durchgeführt wurde.
Doktorarbeit (2017):
Eine Beschreibung ist auf der Webseite der Universität der Balearen, der UIB, auf Spanisch zu finden (http://diari.uib.es/arxiu/Mallorca-1936-1939-memoria-de-una-represion.cid502690). Titel: La repressió de la Guerra Civil de Mallorca – memòria d’una eliminació planificada. Diese Arbeit wird demnächst unter leicht verkürztem Titel – auf Katalanisch – veröffentlicht werden: Repression auf Mallorca 1936 bis 1939 – Erinnerung an eine geplante Eliminierung. – La repressió a Mallorca 1936 a 1939 – memòria d’una eliminació planificada.
Zum Leben des ermordeten Bürgermeisters von Porreres:
Garí Salleras, Bartomeu: Climent Garau Juan (1897 – 1936): Zwischen Pinsel und Amtsstab. Palma 2012. Originaltitel: Climent Garau Juan (1897 – 1936): Entre el pinzell i la vara.
Zur Repression in Porreres / Mallorca:
Garí Salleras, Bartomeu: Porreres – Aufmärsche am Tag, Hinrichtungen in der Nacht (Der Bürgerkrieg auf Mallorca, Dorf für Dorf). Palma 2007. Originaltitel: Porreres – Desfilades de dia, afusellaments de nit (La Guerra Civil a Mallorca, poble per poble).
Zum Prozess der ersten Exhumierung Mallorcas (2005):
Garí Salleras, Bartomeu: Das Grab der Mariandos – Öffnen, um mit der Geschichte abschlieβen zu können. Palma 2005. Originaltitel: La fossa dels mariandos – Obrir per poder tancar la història.
MASSOT i MUNTANER, JOSEP (Marratxí / Mallorca, Jg.1941)
Benedektiner-Mönch, Philologe, Historiker und Essayist. Studierte in den 60er Jahren Philosophie und Theologie in der BRD. Seit 1971 Direktor des Verlages Publicaciones de la Abadia de Montserrat (Als Beispiel, denn es ist schwierig, all seine Ämter aufzuzählen.). Ein Autor mit einem enormen Arbeitsvolumen. Spezialist für Bürgerkrieg und Repression. Seine ausgezeichneten Beziehungen zum Vatikan und verschiedenen italienischen Institutionen haben es ihm ermöglicht, an Archive und Dokumente heranzukommen, die anderen Historikern nur unter groβen Schwierigkeiten zugänglich wären. Die Tatsache, dass das faschistische Italien groβen Einfluss auf die Entwicklungen auf den Balearen und insbesondere die militärische Abwehr und den Aufbau der Falange nahm, machen Massot zu einer Schlüsselfigur. Eine weitere Besonderheit ist sein Umgang mit Quellen: Massot gibt sich keine groβe Mühe mit Übersetzungen, und zum Verständnis seines letzten Werkes über den von Mussolini gesandten Conde Rossi ist die Kenntnis von vier, fünf Fremdsprachen schon hilfreich. Das macht seine Arbeit allerdings eher zugänglicher für nicht-mallorquinsche Interessierte, denn die italienischen, französischen und englischen Fuβnoten nehmen weit mehr Platz ein, als der eigentliche Text auf Katalanisch. Zumindest das – vergriffene – Buch von 1976 müsste in mallorquinischen Bibliotheken auch auf Spanisch auffindbar sein.
Mussolinis Einfluss auf Mallorca
Massot i Muntaner, Josep: Arconovaldo Bonacorsi, der ‚Graf Rossi‘ . Mallorca, August-Dezember 1936. Màlaga, Januar-Februar 1937. Palma 2017. Originaltitel: Arconovaldo Bonacorsi, el ‚conde Rossi‘ . Mallorca, agost-desembre 1936. Màlaga, gener-febrer 1937.
Säuberungsaktion im Militärapparat der Insel
Massot i Muntaner, Josep: Francos Repressalien gegen die weniger ergebenen Militärs: Der Prozess gegen den Führungsstab 1936 auf Mallorca. Palma 2011. Originaltitel: Les represàlies de Franco contra els militars poc addictes : la causa del mando de 1936 a Mallorca.
Bombenangriffe auf Mallorca
Massot i Muntaner, Josep: Die Bombardierung Mallorcas während des Bürgerkrieges. Barcelona 1998. Originaltitel: Els bombardeigs de Mallorca durant la guerra civil.
Krieg? Faschistische Repression!
Massot i Muntaner, Josep: Bürgerkrieg und Repression auf Mallorca. Barcelona 1997. Originaltitel: Guerra civil i repressió a Mallorca.
„Der erste Franquismus“ = der Zeitraum 1939 – 1959
Massot i Muntaner, Josep: Der erste Franquismus auf Mallorca: Krieg, Repression, Exil und kulturelle Repression. Barcelona 1996. Originaltitel: El primer franquisme a Mallorca: guerra, repressió, exili i repressió cultural.
Ein britischer Konsul und Spion
Massot i Muntaner, Josep: Der Konsul Alain Hillgarth und die Baleareninseln 1936-39. Barcelona 1995. Originaltitel: El cònsol Alain Hillgarth i les illes Balears 1936-39.
Was aus den Intellektuellen wurde
Massot i Muntaner, Josep: Die mallorquinischen Intellektuellen im Franquismus. Barcelona 1992. Originaltitel: Els intel·lectuals mallorquins davant el franquisme.
Eine kritische Auseinandersetzung mit Bernanos
Massot i Muntaner, Josep: Georges Bernanos und der Bürgerkrieg. Barcelona 1989. Originaltitel: Georges Bernanos i la guerra civil.
Ein erstes Werk zur finsteren Persönlichkeit des „Grafen Rossi“
Massot i Muntaner, Josep: Leben und Wunder des „Grafen Rossi“. Barcelona 1988. Originaltitel: Vida i miracles del „Conde Rossi“.
„el desembarcament“: Der Versuch, Mallorca zu befreien
Die Anlandung (der Truppen) Bayos in Mallorca. Barcelona 1987. Originaltitel: El desembarcament de Bayo a Mallorca.
Ein erstes umfassendes Werk zum Faschismus auf Mallorca
Der Bürgerkrieg auf Mallorca. Barcelona 1976. Originaltitel: La Guerra Civil a Mallorca.
MOREY SUREDA, JAUME (Artà / Mallorca, Jg.1948)
Lehrer für katalanische Sprache und Literatur. Erster demokratischer Bürgermeister Artàs nach der Wende (1979-1987), Generaldirektor für Bildungsverwaltung der Balearenregierung 1999-2003. Mitglied der Forschungsgruppe für die Lokalisierung der Massengräber des Bürgerkrieges auf Mallorca. Auf die Geschichte des Faschismus in Artà und dort insbesondere die der Gefangenlager spezialisiert. Eine Besonderheit: Als Pädagoge hat er seine Werke in Kurzform für Schulen angeboten.
Zwangsarbeit auf Mallorca
Morey Sureda, Jaume: Sklaven für die (militärische) Befestigung Mallorcas: Die Gefangenen Francos in Artà (1941-1942). Palma 2016. Originaltitel: Esclaus per fortificar Mallorca: Els presos de Franco a Artà (1941-1942).
Repression in Artà
Morey Sureda, Jaume: Artà. Der lange Weg in die Katastrophe (Vol. I + Vol. II). (Der Bürgerkrieg auf Mallorca, Dorf für Dorf). Palma 2016. Originaltitel: Artà. Llarg camí cap al desastre (vol. I + vol. II). (La Guerra Civil a Mallorca, poble per poble).
CAPELLÀ FORNÉS, LLORENÇ (Montuïri / Mallorca, Jg.1946)
Journalist, Schriftsteller, Dramaturg und Dichter. Mitarbeiter zahlreicher mallorquinischer und katalanischer Zeitungen und Zeitschriften. Kolumnist der Tageszeitung Diario de Mallorca. Mithilfe von historischer Forschung und unzähligen Interviews verfasste er in den 80er Jahren das Rote Lexikon, eine biographisch-dokumentarische Erfassung aller RepulikanerInnen Mallorcas, die der faschistischen Repression zum Opfer fielen. Das Werk enthält auch Hinweise darauf, wo die Opfer ermordet wurden und und in welchem Massengrab sie sich befinden
könnten.
Detaillierte Auflistung der Opfer der Repression
Capellà Fornés, Llorenç: Rotes Lexikon. Palma 1989. Originaltitel: Diccionari vermell.
SANTANA MORRO, MANEL (Consell / Mallorca, Jg.1972)
Schriftsteller, Dichter und Historiker. Doktor der Geschichte. Gesamtschullehrer. Spezialist für soziale und politische Entwicklung während der Zweiten Republik. Seit Mai 2017 Generaldirektor für Demokratische Geschichtsbewältigung im Landeskultusministerium der Balearen. U.a. verantwortlich für das Programm der Exhumierungen auf den Inseln.
Flucht aus Mallorca und Exil
Santana Morro, Manel (u.a.): Exilanten: Flüchtlinge und Exilanten der Balearen während des Bürgerkrieges 1936-1939 und der Nachkriegszeit. Palma 2006. Originaltitel: Els exiliats: refugiats i exiliats de les Illes Balears a causa de la Guerra Civil del 1936-1939 i de la immediata postguerra.
Arbeiterselbstorganisation
Santana Morro, Manel: Der Aufbau der Solidarität: Genossenschaften, Kooperativen, Arbeiter- und Freizeitvereine auf Mallorca (1868-1936). Palma 2002. Originaltitel: El forjament de la solidaritat: mutualitats, cooperatives, societats obreres i recreatives a Mallorca (1868-1936).
Zur Repression in Consell / Mallorca
Santana Morro, Manel: Bürgerkrieg in Consell, die Todesstrafen. (Der Bürgerkrieg auf Mallorca, Dorf für Dorf). Palma 1996. Originaltitel: Guerra Civil a Consell, les penes de mort. (La Guerra Civil a Mallorca, poble per poble).
GINARD FERÓN, DAVID (Palma / Mallorca, Jg.1966)
Promovierter Historiker. Dozent an der Universität der Balearen (UIB). Spezialist für Geschichte der – kommunistischen – Arbeiterbewegung und -organisationen, sowie Widerstand und Repression während des Bürgerkrieges. Ginard ist eine ausgezeichnete Quelle für all diejenigen, die sich mit der Rolle der Frau in Widerstand und Repression befassen.
Verfolgung einer Lehrerin: Matilde Landa
Ginard Ferón, David: Matilde Landa. Vom freien Schulsystem in die Gefängnisse Francos. Barcelona 2005. Originaltitel auf Spanisch: Matilde Landa. De la Institución Libre de Enseñanza a las prisiones franquistas.
Aurora Picornell – Symbol des politischen Aktivismus
Ginard Ferón, David: Aurora Picornell (1912-1937) – Von der Geschichte zum Symbol. Barcelona 2016. Originaltitel: Aurora Picornell (1912-1937) – De la història al símbol.
Frau im Faschismus
Ginard Ferón, David: Frau, Bürgerkrieg und Franco-Regime. Palma 2011. Originaltitel: Dona, Guerra Civil i franquisme.
Frau im demokratischen Kampf
Ginard Ferón, David: Die Frau und der demokratische Kampf im 20. Jahrhundert. Palma 2012. Originaltitel: Dona i lluita democràtica al segle XX.
Arbeiterbewegung auf Mallorca
Ginard Ferón, David: Das Volkshaus und die Arbeiterbewegung auf Mallorca (1900-1936). Palma 2016. Originaltitel: La Casa del Poble i el moviment obrer a Mallorca (1900-1936).
weitere Autoren:
Krieg auf Mallorca im Sommer 1936
Ferrer Garau, Tomeu: Zwanzig Tage Krieg. Barcelona 2005. Originaltitel: Vint dies de guerra.
Weitere Veröffentlichungen der Serie La Guerra Civil poble a poble
Sant Joan, Banyalbufar, Montuïri, Santanyí, Bunyola, Pollença, (im Aufbau)
Die republikanische Anlandung aus der Sicht der Faschisten
Ferrari Billoch, Francisco: Mallorca gegen die Roten – Niederlage der marxistischen Invasoren (Tagebuch eines Kämpfers), mit Vorwort des Grafen Rossi. Palma 1936. Originaltitel: Mallorca contra los rojos – Fracaso de los desembarcados marxistas en la isla (diario de un combatiente), con prólogo del conde Rossi.
Teil zwei. Theater zum Thema Bürgerkrieg und Repression:
PORRERES 1936 – ein auf dem Buch von Bartomeu Garí “Desfilades de dia, afusellaments de nit” basierendes Musical.
Jaume Miró (Cala Millor / Mallorca, Jg.1977)
Miró ist im Grunde die grosse Hoffnung der lokalen Historiker auf ein Buch zum Thema Bürgerkrieg in Son Servera. Er selbst sagt, er könne dieses Buch noch nicht schliessen. Als Drehbuchautor und Dramaturg aber trägt er längst zur historischen Aufarbeitung bei. In Form von dokumentarischem Theater (Miró: “Theater ohne jegliche Fiktion.”) bringt er Themen seiner eigenen Forschungen, aber auch der Werke von Jaume Morey und Antoni Tugores auf die Bühne. Hier einige Beispiele seiner Stücke:
El discurs del gra d’arena – Die Ansprache des Sandkorns (2016). Die Geschichte des Rücktritts eines empörten Schuldirektors und Geschichtslehrers.
Dels llargs camins – Von jenen langen Wegen (2014). Eigentlich die Geschichte der Flucht und des Untertauchens des Bürgermeisters Gabriel Garau, “Boira”, von Artà. Aber Miró legt Wert darauf, dass es sich um eine der vielen Leidensgeschichten des Bürgerkrieges handelt, die sich heute an jedem beliebigen Ort in jedem beliebigen Krieg wiederholt…
En el niu de l’etern retorn – Im Nest der ewigen Rückkehr (2011). Dialog zwischen einem republikanischen Milizionär und einem nationalen Soldaten. Auch dieses Stück basiert auf realen Geschehnissen während des 20 Tage andauernden Krieges im Osten der Insel.
Diari d’una miliciana – Tagebuch einer Milizionärin (2009). Basierend auf dem tatsächlichen Tagebuch einer der fünf in Manacor im September 1936 von der Falange ermordeten Krankenschwestern, die beim Rückzug der republikanischen Truppen auf der Insel zurückgelassen worden waren. Es handels sich um das erste Theaterstück Mirós zum Thema Bürgerkrieg.
Teil drei. Einige Stichwörter zur Suche von Quellen:
Memòria de Mallorca | memòria històrica | Guerra Civil Mallorca |
desembarco Bayo | comité de Son Coletes | exhumacions Mallorca |
las rojas del Molinar | dokumentarisches Theater | el conde Rossi |
Zusammenstellung und Übersetzung: Hartmut Botsmann.
Der Autor, Historiker und Kulturaktivist Hartmut Botsmann lebt und arbeitet in Portocolom auf Mallorca. Er veröffentlichte im: „neues deutschland“(nd) | Berlin-Ausgabe vom Samstag, 21. Juli 2018, Seite 27. den Artikel „Massengräber auf der Urlaubsinsel | Mit Verspätung erforscht Mallorca seine faschistische Vergangenheit.“
Wir danken dem Autor für den ergänzenden Beitrag, den er uns zur Verfügung stellte. Alle Rechte (Text und Fotos) liegen beim Autor.
Zum Herunterladen: Bürgerkrieg und Repression_Lokale Historiker auf Mallorca_Botsmann_20180808