Titelfoto: Heike Keilhofer
Rathaus von Barcelona strauchelt über Lluís Companys’ Stolperstein
Von Krystyna Schreiber, 03.05.2018 – Barcelona, Spanien.
Dieser Artikel ist auch auf Spanisch verfügbar.
(Bild von Heike Keilhofer)
Im Februar 2018 wurden 68 Stolpersteine für katalanische Opfer des Nationalsozialismus von dem deutschen Künstler Gunther Demnig in Katalonien verlegt. Es sollte ein Beitrag von deutscher Seite zur längst nötigen historischen Aufarbeitung des Faschismus in Spanien sein.
Allerdings scheint das Verlegen eines Stolpersteins für ein politisches Opfer wie für den katalanischen Präsidenten Lluís Companys, der von der Gestapo an Spanien ausgeliefert und von den Franquisten erschossen wurde, auch 80 Jahre danach noch politisch unbequem zu sein: Die Verlegung seines Stolpersteins wurde vom Rathaus Barcelona bis auf weiteres ausgesetzt.
Der Mann, der die katalanische Republik ausrief
Vielen Deutschen wird es nicht entgangen sein, dass seit der Festnahme des ehemaligen katalanischen Präsidenten Carles Puigdemont in Schleswig-Holstein manche Katalanen Parallelen zur Auslieferung von Lluís Companys durch die deutsche Gestapo ziehen.
Gerechtfertigt oder nicht, dieser Vergleich zeigt, wie stark das Schicksal des historischen Präsidenten in Katalonien noch emotionalisiert. Schon im Oktober letzten Jahres, in der Zeit nach dem umstrittenen Referendum, sorgte der Kommentar eines Sprechers der spanischen Regierungspartei, Puigdemont könnte „wie Companys enden“, für das Hochkochen von Emotionen unter Puigdemonts Anhängern. Doch wer war eigentlich Lluís Companys, der fast 80 Jahre nach seinem Tod immer noch eine so entscheidende Rolle für viele Katalanen spielt?
Lluís Companys i Jover wurde 1882 in den katalanischen Pyrenäen, im El Tarròs, bei Lleida, in eine wohlhabende Bauernfamilie geboren. Nach einem Jura-Studium verteidigte er als Anwalt zahlreiche Gewerkschaftler. Während der Diktatur von Primo de Rivera (1923-1930) saß er bereits im Gefängnis und war später im Untergrund aktiv.
1933 wurde er zum Präsidenten der katalanischen Regierung gewählt. Am 6. Oktober 1934 rief der katalanische Linksrepublikaner und Präsident der Generalität den katalanischen Staat innerhalb der spanischen Räterepublik aus. Companys und seine Regierung wurden von der damaligen konservativen spanischen Regierung festgenommen und zu 30 Jahren Haft verurteilt.
Der baskische Premierminister José Antonio Aguirre Lecube und der Präsident der katalanischen Regierung, Lluís Companys, 16. Oktober 1938 in Barcelona. (Bild: Jesus Elosegi Irazusta | CC BY-SA 3.0 via Wikimedia Commons)
Doch schon 1936 kam Companys durch den Sieg der revolutionären Volksfront (Front Popular) frei und wurde erneut Präsident der Generalität. Nach Francos Putsch gegen die Zweite Spanische Republik 1936 war Companys Konzentrationspunkt des politischen Widerstands in Katalonien.
Als im Januar 1939 Franco in Barcelona einmarschierte, floh Companys wie Tausende von Republikanern nach Frankreich. Ein Jahr später wurde er von den deutschen Streitkräften in der Bretagne festgenommen und an Spanien ausgeliefert. Companys wurde von Francos Terrormiliz brutal gefoltert und am 15. Oktober 1940 auf dem Montjuïc (Barcelona) erschossen. Seit 1985 ruhen Companys’ Reste im Mausoleum im Fossar de la Pedrera in Barcelona.
Companys Fähigkeit, in schwierigen Zeiten unterschiedliche ideologische Strömungen im Kampf gegen den Feind zu vereinen sowie sein Einsatz für die Arbeiter und Gewerkschaftler sind in der kollektiven Erinnerung Kataloniens haften geblieben.
Gleichzeitig ist seine Hinrichtung als einziger demokratisch gewählter Präsident durch den Faschismus und die Weigerung der spanischen Politik bis heute, dieses Kriegsverbrechen als solches anzuerkennen und zu verurteilen, für viele Katalanen und Katalaninnen eine offene Wunde. Erst im letzten Jahr wurde erneut das Gesuch der katalanischen Regierung und zivilgesellschaftlicher Organisationen, die sich für die Aufhebung seiner Verurteilung und Hinrichtung einsetzen, von der spanischen Politik abgelehnt.
Der spanische „Pakt des Schweigens“ und deutsche Bringschuld
2018 wird der 40. Jahrestag der spanischen Verfassung gefeiert. Doch sehen viele Spanier und Spanierinnen in der fehlenden geschichtlichen Auseinandersetzung mit dem Spanischen Bürgerkrieg (1936-39) und der Franco-Diktatur (1939-75) immer noch ein wichtiges Demokratiedefizit in ihrem Land.
Sämtliche spanische Regierungen, egal welcher Couleur, haben bisher stets auf ein Amnestiegesetz von 1977 verwiesen, das im Rahmen der sogenannten Transition (dem Übergang vom Franquismus zur Demokratie zwischen 1975-1978) vereinbart wurde. Diese Amnestie, durch die eine Aufklärung und Anerkennung sämtlicher franquistischer Verbrechen verhindert wurde, ist in Spanien als „Pakt des Schweigens“ bekannt.
Selbst die UNO hat Spanien mehrmals aufgefordert, die Verbrechen des Franquismus aufzuarbeiten und eine Wiedergutmachung für die Opfer sowie die Öffnung der mehr als 2500 Massengräber aus dem Bürgerkrieg, in dem noch mehr als 114.000 Vermisste verscharrt liegen, voranzutreiben. Bis jetzt ohne Erfolg.
2007 wurde unter dem Sozialisten Jose Luís Zapatero ein erster Schritt getan mit dem Gesetz zur historischen Aufarbeitung, allerdings wird es von den Opfern als unzulänglich angesehen. Unter anderem erkennt das Gesetz zwar die franquistischen Kriegsgerichte als illegitim an, erklärt aber deren Gerichtsurteile nicht für ungültig.
Zudem fließt seit Regierungsantritt des konservativen Partido Popular (Volkspartei) unter Mariano Rajoy im Jahr 2011 kein staatlicher Euro in die Öffnung der mehr als 2500 Massengräber des Bürgerkriegs oder für die Opfer der Franquisten, wie es das Gesetz von Zapatero eigentlich vorsieht. Wie im Fall des ermordeten katalanischen Präsidenten Lluís Companys warten seit Generationen Zehntausende von Familienangehörigen der Opfer des Bürgerkriegs und der darauffolgenden Franco-Diktatur auf Gerechtigkeit, Wahrheit und Wiedergutmachung.
Inzwischen klagen Franquismus-Opfer auch von Argentinien aus. Im Oktober 2013 hat eine argentinische Richterin mittels dem Weltrechtsprinzip (Universal Jurisdiction) ein Verfahren gegen Spanien wegen der Ermordung von Lluís Companys sowie 45 Bürgermeistern und zwei Abgeordneten von ERC unter Franco eröffnet. Die Forderung nach einer Auslieferung der noch lebenden franquistischen Verbrecher wurde 2017 erneut von der spanischen Regierung und Justiz abgelehnt.
Im Gegensatz zu Spanien erkannten 2008 sowohl der Generalkonsul Deutschlands als auch der französische Konsul in einem Erinnerungsakt die Mitschuld ihrer beiden Länder an der Festnahme und der Auslieferung von Lluís Companys an den Diktator Francisco Franco an.
Bernhard von Grünberg, Stellvertreter der UNO-Flüchtlingshilfe, Wahlbeobachter am 9. November 2014 bis hin zur Wahl am 21. Dezember 2017 in Katalonien, und ehemaliger Landtagsabgeordneter der SPD in Nordrhein-Westfalen, sieht einen hohen Bedarf für die historische Aufarbeitung in Spanien: „Mein Vater war selbst Nazi und hat nach dem Krieg Naziparteien in Deutschland gegründet. Dank meines Einsatzes setzen wir uns in Bonn intensiv mit dem Nationalsozialismus auseinander. Ich erachte die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit in Spanien als grundlegend für demokratische Prozesse. In Spanien haben wir Deutschen eine Bringschuld und sollten demokratische Prozesse unterstützen.“
Stolpersteine für katalanische Naziopfer
Eine der Initiativen, die von Grünberg im Zusammenhang mit der historischen Aufarbeitung angestoßen hat, sind die Stolpersteine. Von Grünberg ist langjähriger Bekannter des Künstlers Gunther Demnig aus Köln, der die Stolpersteine anfertigt. Seit 2015 sind auch in Spanien zahlreiche dieser Mikro-Denkmäler in Erinnerung an die Menschen, die als Opfer des Nationalsozialismus, ermordet, deportiert, ins Exil oder zum Selbstmord getrieben wurden, verlegt worden.
Neben namenhaften Opfern wie Lluís Companys, waren es vor allem Tausende von Republikanern, die nach dem Sieg des Generals Franco nach Frankreich flüchteten und dort von den deutschen Faschisten festgenommen und an das Franco-Regime ausgeliefert oder in Konzentrationslager geschickt wurden, oft nach Mauthausen. Mehr als 7.000 Spanier wurden zur Zwangsarbeit verurteilt. Mehr als die Hälfte von ihnen starb in den Lagern.
„In Situationen, in denen die historische Aufarbeitung nur schleppend vorankommt wie im Fall Spaniens, kann es durchaus hilfreich sein, wenn unpolitische, gemeinnützige Vereine eine vermittelnde Rolle übernehmen“, meint Heike Keilhofer, Mitglied beim Verein zur Förderung der Städtepartnerschaft Köln-Barcelona. Anfang 2016 stellte der Verein erstmals einen Antrag auf Genehmigung eines Stolpersteins für Lluís Companys an das Rathaus Barcelona. Keilhofer erklärt, dass dieser Stolperstein dem Verein Köln-Barcelona besonders deshalb wichtig sei, weil er in Deutschland auf die Mitschuld des deutschen Nationalsozialismus an diesem Verbrechen aufmerksam mache.
„Diese Schuld sollte ins deutsche Bewusstsein gebracht und aufgearbeitet werden,“ sagt Keilhofer. In diesem Sinne sei es auch interessant, wenn die politischen Stiftungen, die Deutschland in Spanien unterhält, den Weg zur Aufarbeitung unterstützen würden.
Unterliegt das Verlegen von Companys’ Stolperstein politischem Kalkül?
Deshalb war das Verlegen von insgesamt 68 Stolpersteinen im Februar 2018 in Katalonien für den Verein Köln-Barcelona und den Künstler Demnig eine besonders wichtige Aktion. Neus Català, die letzte noch lebende Katalanin, die in Mauthausen inhaftiert war, konnte bei der Verlegung ihres Stolpersteins sogar anwesend sein.
(Foto: Heike Keilhofer)
Auch der Stolperstein für Lluís Companys sollte seinen Platz vor dem katalanischen Regierungssitz auf der Plaça Sant Jaume finden. Doch die Genehmigung für die Verlegung wird vom Rathaus Barcelona auf die lange Bank geschoben. Nach mehreren erfolglosen schriftlichen und mündlichen Anfragen hieß es schließlich, „man studiere den Fall“. Seitdem wartet der Stolperstein für den ermordeten Companys, in Papier verhüllt, im Memorial Democratic Center in Barcelona auf eine Entscheidung.
Sowohl der Verein zur Städtepartnerschaft Köln-Barcelona als auch Bernhard von Grünberg zeigen sich über die Haltung der Stadtverwaltung unter Ada Colau verwundert. „Diese Situation ist für mich absolut nicht nachvollziehbar. Sicherlich ist auch der Bürgermeisterin (von Barcelona) daran gelegen, die Erinnerung der vielen Opfer des Bürgerkriegs und die Beteiligung des deutschen Nationalsozialismus auch in Barcelona aufzuarbeiten“, erklärt von Grünberg.
Doch offensichtlich spalten sich an der Figur von Lluís Companys die politischen Geister. Tatsächlich ist die Entscheidung über die Verlegung seines Stolpersteins vor den anstehenden Kommunalwahlen in Barcelona 2019 für das Rathaus unter En Comú von Ada Colau nicht einfach. Lehnt Colau die Verlegung ab, steht sie vor einem großen Teil der pro-Unabhängigkeits-Wähler und auch den moderaten Katalanisten schlecht da. Stimmt das Rathaus Barcelona einer Verlegung zu, könnten pro-spanische Parteien in Katalonien dies medienwirksam als pro-Unabhängigkeits-Propaganda anprangern.
Allein die Tatsache, dass man im aktuellen Kontext dem Menschen Companys und Präsidenten von Katalonien fast 80 Jahre nach seinem Tod die Anerkennung als Opfer des Faschismus möglicherweise aus politischen Gründen vorenthält, zeugt auf besonders tragische Weise vom „Erfolg“ des postfranquistischen „Pakt des Schweigens“ von 1977.
(Foto: Heike Keilhofer)
El Ayuntamiento de Barcelona se topa con la piedra de tropiezo de Lluís Companys
03.05.2018 – Barcelona, España – Krystyna Schreiber
Este artículo también está disponible en: Alemán
En febrero de 2018, 68 piedras de tropiezo para las víctimas catalanas del nacionalsocialismo fueron puestas en Cataluña por el artista alemán Gunther Demnig. Iba a ser una contribución de la parte alemana a la tan necesaria revalorización histórica del fascismo en España.
Sin embargo, el hecho de que una víctima política como el presidente catalán Lluís Companys, extraditado a España por la Gestapo y asesinado a tiros por los franquistas, se haya convertido en un escollo político, parece que sigue siendo políticamente incómodo 80 años más tarde: El Ayuntamiento de Barcelona suspendió la colocación de su piedra de tropiezo hasta nuevo aviso.
El hombre que proclamó la República Catalana
Muchos alemanes habrán notado que desde la detención del ex presidente catalán Carles Puigdemont en Schleswig-Holstein, algunos catalanes han trazado paralelismos con la extradición de Lluís Companys por la Gestapo alemana.
Justificada o no, esta comparación muestra hasta qué punto el destino del presidente histórico de Cataluña sigue conmocionando. Ya en octubre del año pasado, tras el controvertido referéndum, el comentario de un portavoz del partido gobernante español, de que Puigdemont podía “acabar como Companys”, hizo que las emociones entre los seguidores de Puigdemont hirvieran. Pero, ¿quién era Lluís Companys, que sigue jugando un papel tan decisivo para muchos catalanes casi 80 años después de su muerte?
Lluís Companys i Jover nació en 1882 en el Pirineo catalán, en El Tarròs, Lleida, en el seno de una rica familia de agricultores. Después de estudiar derecho, defendió a numerosos sindicalistas como abogado. Durante la dictadura de Primo de Rivera (1923-1930) ya estaba en prisión y más tarde pasó a la clandestinidad.
En 1933 fue elegido Presidente de la Generalitat de Catalunya. El 6 de octubre de 1934, el republicano de izquierdas catalán y presidente del Generalitat proclamó el Estado catalán dentro de la República Soviética española. Companys y su gobierno fueron arrestados por el entonces gobierno conservador español y sentenciados a 30 años de prisión.
El Primer Ministro vasco, José Antonio Aguirre Lecube, y el Presidente de la Generalitat de Catalunya, Lluís Companys, en Barcelona el 16 de octubre de 1938. (Imagen: Jesús Elosegi Irazusta | CC BY-SA 3.0 vía Wikimedia Commons).
Pero ya en 1936 Companys fue liberado por la victoria del frente popular revolucionario (Frente Popular) y se convirtió de nuevo en presidente de la Generalitat. Tras el golpe de Estado de Franco contra la Segunda República española en 1936, Companys fue el punto de concentración de la resistencia política en Cataluña.
Cuando Franco invadió Barcelona en enero de 1939, Companys como miles de republicanos huyeron a Francia. Un año más tarde fue detenido por las fuerzas armadas alemanas en Bretaña y extraditado a España. Companys fue brutalmente torturado por Francos Terrormiliz y fusilado en Montjuïc (Barcelona) el 15 de octubre de 1940. Desde 1985, los restos de Companys descansan en el mausoleo del Fossar de la Pedrera de Barcelona.
La capacidad de Companys para unir diferentes corrientes ideológicas en la lucha contra el enemigo en tiempos difíciles y su compromiso con los trabajadores y sindicalistas han quedado grabados en la memoria colectiva de Cataluña.
Al mismo tiempo, su ejecución como único presidente democráticamente elegido por el fascismo y la negativa de la política española a reconocer y condenar este crimen de guerra como tal es una herida abierta para muchos catalanes. El año pasado, la petición de la Generalitat de Catalunya y de las organizaciones de la sociedad civil que trabajan para levantar su condena y ejecución fue rechazada una vez más por la política española.
El “Pacto de Silencio” español y la deuda alemana por entregar
El año 2018 marca el 40 aniversario de la Constitución Española. Sin embargo, muchos españoles todavía ven un importante déficit democrático en su país en la falta de confrontación histórica con la Guerra Civil española (1936-39) y la dictadura franquista (1939-75).
Todos los gobiernos españoles, independientemente de su color, siempre se han referido a una ley de amnistía de 1977 acordada en el marco de la llamada transición (la transición del franquismo a la democracia entre 1975-1978). Esta amnistía, que impidió que todos los crímenes de la dictadura franquista fueran esclarecidos y reconocidos, se conoce en España como el “Pacto del Silencio”.
Incluso la ONU ha pedido en varias ocasiones a España que rectifique los crímenes del franquismo y promueva la reparación de las víctimas y la apertura de más de 2.500 fosas comunes de la guerra civil, en las que siguen enterradas más de 114.000 personas desaparecidas. No ha habido suerte hasta ahora.
En 2007, bajo el mandato del socialista José Luis Zapatero, se dio un primer paso con la ley de revalorización histórica, pero las víctimas la consideran insuficiente. Entre otras cosas, la ley reconoce a los tribunales de guerra franquistas como ilegítimos, pero no invalida sus sentencias.
Por otra parte, desde que el Partido Popular de Mariano Rajoy asumió el poder en 2011, ningún euro nacional ha desembocado en la apertura de más de 2.500 fosas comunes de la guerra civil o de las víctimas de los franquistas, como prevé la ley de Zapatero. Como en el caso del asesinado presidente catalán Lluís Companys, decenas de miles de familiares de las víctimas de la guerra civil y de la dictadura franquista han estado esperando justicia, verdad y reparación durante generaciones.
Mientras tanto, las víctimas del franquismo también están demandando desde Argentina. En octubre de 2013, un juez argentino inició un proceso contra España por el asesinato de Lluís Companys y de 45 alcaldes y dos diputados del CEI bajo el régimen franquista, aplicando el principio de jurisdicción universal. La solicitud de extradición de los delincuentes franceses supervivientes fue rechazada de nuevo por el Gobierno y el poder judicial españoles en 2017.
A diferencia de España, en 2008 tanto el Cónsul General de Alemania como el Cónsul de Francia reconocieron en un acto conmemorativo la complicidad de sus dos países en la detención y extradición de Lluís Companys con el dictador Francisco Franco.
Bernhard von Grünberg, diputado de la ayuda a los refugiados de la ONU, observador electoral el 9 de noviembre de 2014 hasta las elecciones en Cataluña el 21 de diciembre de 2017, y ex diputado del SPD en Renania del Norte-Westfalia, ve una gran necesidad de una revalorización histórica en España: “Mi padre fue nazi y fundó partidos nazis en Alemania después de la guerra. Gracias a mi compromiso, estamos tratando intensamente con el nacionalsocialismo en Bonn. Considero que el debate sobre el pasado en España es fundamental para los procesos democráticos. En España, los alemanes tenemos una deuda y debemos apoyar los procesos democráticos”.
Piedras de tropiezo para las víctimas del nazismo catalán
Una de las iniciativas emprendidas por von Grünberg en relación con la revisión histórica son las piedras de tropiezo. Von Grünberg es un conocido desde hace mucho tiempo del artista Gunther Demnig de Colonia, que hace las piedras de tropiezo. Desde 2015, muchos de estos micromonumentos también se han trasladado a España en memoria de las personas que fueron asesinadas, deportadas, exiliadas o se suicidaron como víctimas del nacionalsocialismo.
Además de víctimas conocidas como Lluís Companys, fueron sobre todo miles de republicanos los que huyeron a Francia tras la victoria del general Franco y fueron arrestados allí por los fascistas alemanes y extraditados al régimen franquista o enviados a campos de concentración, a menudo a Mauthausen. Más de 7.000 españoles fueron condenados a trabajos forzados. Más de la mitad de ellos murieron en los campos.
“En situaciones en las que la revalorización histórica avanza lentamente, como en el caso de España, puede ser de gran ayuda que las asociaciones apolíticas sin ánimo de lucro asuman un papel mediador”, dice Heike Keilhofer, miembro de la Asociación para la Promoción del Hermanamiento de Colonia y Barcelona. A principios de 2016, la asociación solicitó por primera vez al Ayuntamiento de Barcelona la aprobación de una piedra de tropiezo para Lluís Companys. Keilhofer explica que esta piedra de tropiezo es particularmente importante para la asociación Colonia-Barcelona porque llama la atención en Alemania sobre la complicidad del nacionalsocialismo alemán en este crimen.
“Esta culpa debe ser llevada a la conciencia alemana y abordada”, dice Keilhofer. En este sentido, también sería interesante que las fundaciones políticas que Alemania mantiene en España apoyaran la forma de asumir la situación.
¿Está sujeta a cálculo político la colocación de la piedra de tropiezo de Companys?
Así, la colocación de un total de 68 piedras de tropiezo en febrero de 2018 en Cataluña fue una acción especialmente importante para la Asociación Colonia-Barcelona y el artista Demnig. Neus Català, la última mujer catalana todavía viva, que fue encarcelada en Mauthausen, pudo incluso estar presente cuando se reubicó su piedra de tropiezo.
La piedra de tropiezo para Lluís Companys también debería encontrar su lugar delante de la sede del gobierno catalán en la Plaça Sant Jaume. Pero la aprobación del traslado está siendo aplazada por el Ayuntamiento de Barcelona. Después de varias preguntas escritas y verbales sin éxito, finalmente se dijo: “Se estudia el caso”. Desde entonces, la piedra de tropiezo para el asesinado Companys, envuelta en papel, ha estado esperando una decisión en el Centro Memorial Democrático de Barcelona.
Tanto la Asociación para la Promoción del Hermanamiento de Colonia y Barcelona como Bernhard von Grünberg se sorprenden de la actitud de la administración municipal de Ada Colau. “Esta situación es completamente incomprensible para mí. El alcalde de Barcelona también está ansioso por aceptar la memoria de las muchas víctimas de la guerra civil y la participación del nacionalsocialismo alemán en Barcelona”, explica von Grünberg.
Pero, obviamente, los fantasmas políticos están divididos en torno a la figura de Lluís Companys. De hecho, decidir mover su piedra de tropiezo antes de las próximas elecciones municipales en Barcelona en 2019 no es fácil para el ayuntamiento de Ada Colau bajo el mando de En Comú. Si Colau rechaza la transferencia, se encuentra en una mala posición frente a gran parte de los electores independentistas y también de los catalanistas moderados. Si el Ayuntamiento de Barcelona acepta una reubicación, los partidos pro-españoles en Cataluña denunciarían esto en los medios de comunicación como propaganda independentista.
El simple hecho de que, en el contexto actual, casi 80 años después de su muerte, a Companys y a los presidentes de Cataluña se les haya negado el reconocimiento como víctimas del fascismo, posiblemente por razones políticas, es un testimonio particularmente trágico del “éxito” del posfranquista “Pacto de silencio” de 1977.
Hinweis:
Lieber Hans-Jürgen Schwebke, unsere Artikel stehen zur Weiterveröffentlichung frei zur Verfügung. Mit Angabe von Pressenza und Link natürlich. Herzlichen Gruß, Johanna Heuveling. [E-Mail vom 06.05.2018]
Dr. Johanna Heuveling. Editorin, Kommunikatorin, Autorin. mobil: +49 163 4295771; Pressenza – Journalismus für Frieden und Gewaltfreiheit