Gedenken an die Internationalen Brigaden am 20. April in Amsterdam

Gedenken an die Internationalen Brigaden am 20. April 2018 in Amsterdam.

Von Ingrid & Gerhard Schiborowski, Dahlenburg und Rien Dijkstra, Amsterdam

Nachdem wir von unseren niederländischen Freunden von „Stichtig Spanje 1936-1939“ über das jährliche Gedenken an den Spanischen Bürgerkrieg und insbesondere an die holländischen Spanienkämpfer und Freiwilligen erfuhren, nahmen wir an dieser Veranstaltung als Vertreter des KFSR teil und entschieden uns dieses mit einem Privataufenthalt in Amsterdam zu verbinden.
Am Freitag, dem 20. April 2018 um 11.00 Uhr versammelten sich die niederländischen Freunde unter der Losung: „Geef vrijheid door“ in der De Nieuwe HAVO (Schule) am Buiksloterweg 85 und am nahe gelegenen spanischen Denkmal am Plein Spanje ’36 – ’39 in Amsterdam zur Gedenkveranstaltung. Gekommen waren auch der Generalkonsul der spanischen Botschaft, der Stadtrat B & Amsterdam, der Vorsitzende von Stadslokret Noord und der Künstler Eddy Roos sowie die Vorsitzende von „!Spanien 1936-1939“.
Zu unserer Freude trafen wir hier weitere internationale Gäste wie Denni und Alan Christiansen aus Dänemark, mit Peter Schulz ein weiteres Mitglied des KFSR 1936-1939 e.V., der z.Zt. in Den Haag arbeitet. Auch ein Vertreter der ACER – Les Amis des Combattants en Espagne Républicaine aus Frankreich war erschienen.
Künstlerisch umrahmt wurde das Gedenken auch von Studentinnen und Studenten der Musik. Im Anschluss an die Gedenkstunde und der Schweigeminute wurden am Denkmal Kränze und Blumen niedergelegt.
Eröffnet wurde die Gedenkstunde von der Leiterin der Schule. In weiteren Beiträgen würdigten die Redner den damaligen Kampf der Interbrigadisten und mahnten angesichts der Rechtsentwicklung in Europa und der Kriegsgefahr sie als Leitbild für das heutige Tun in Erinnerung zu behalten. Redebeiträge kamen vom stellvertretenden Oberbürgermeister Amsterdams (mit silberner Ratskette), der Vorsitzenden des Stadtteilparlaments Amsterdam-Noord und auch von drei Schülern der De Nieuwe HAVO. Der Schöpfer des Denkmals Eddy Roos auf dem Plein Spanje `36 -`39 berichtete über seine Motivation zur Schaffung der Skulptur. Kulturell umrahmt wurde die Veranstaltung von Studentinnen der Musik, der Lieder aus dem spanischen Krieg vortrugen.
Von der Schule aus begaben wir uns zum spanischen Denkmal am Plein Spanje ’36 – ’39, wo sich etwa 120-150 Bürgerinnen und Bürger Amsterdams zu einer Schweigeminute und Kranzniederlegung eingefunden hatten, darunter viele junge Menschen. Neben den offiziellen Kränzen von Stadt und Stadtteil legten viele Teilnehmer Blumengebinde oder auch kleine Sträuße nieder. Künstlerisch begleitet wurde das Gedenken erneut durch den Frauenchor. Wir waren Gäste einer bewegenden, gelungenen Veranstaltung.
Vor und auch nach der Veranstaltung hatten wir sehr interessante Gespräche. Besonders Ingrid konnte Verbindungen zu einigen Nachkommen von denen im Buch „Frauen und der spanische Krieg 1936-1939 – Eine biographische Dokumentation“ genannten niederländischen Frauen herstellen.
Am Nächsten Tag unternahmen wir mit Marijke und Rien Dijkstra, Sekretär der „Stichting Spanje 1936-1939“, einen antifaschistischen Spaziergang durch Amsterdam, also in Gebiete, die für die Geschichte des niederländischen Widerstands in der Zeit der faschistischen Besetzung von großer Bedeutung aber für den Touristenrummel bedeutungslos sind.

Fotogalerie: Peter Schulz