Zum Internationalen Frauentag 2018 „¡Ay Carmela!“ – Musikalisch-literarische Revue zum Spanischen Krieg in Hamburg.

Zur Veranstaltung „Zum Internationalen Frauentag 2018 – „¡Ay Carmela!“, Musikalisch-literarische Revue zum Spanischen Bürgerkrieg mit Contraviento (Isabel Lipthay/Martin Firgau) und Claudia Lahn in Hamburg erreichte uns ein Bericht der Hamburger Freundinnen und Freunde der XI. Internationalen Brigade, die wir gern veröffentlichen:

Internationale Frauentagveranstaltung am 24. März 2018 in Hamburg unter dem Titel „¡Ay Carmela!“ – im Zeichen des Spanischen Krieges, eine Musikrevue mit der Gruppe „Contraviento“

Veranstalter war die DKP-Gruppe Hamburg-Altona, die von verschiedenen nichtkommunistischen Organisationen aus ganz Hamburg unterstützt worden war. Der Veranstalter resümiert den Abend kurz und knapp wie folgt:

„Die Bude war voll, das Publikum sehr bewegt und angetan, und die MusikerInnen sagten, sie seien noch nie so gut versorgt, betreut und so liebevoll empfangen worden wie bei uns.“

Diese Darstellung können wir voll unterschreiben – die Musikgruppe spielte, sang und rezitierte wirklich hervorragend.

Auch ihre ins Programm eingebundene Verbindung mit Chile war gelungen – jährt sich doch in diesem Jahr zum 45. Mal der Putsch in Chile.

Sehr gut empfanden wir die Idee der Künstlergruppe den Anwesenden ein detailliertes Programmheft in die Hand zu geben, in dem auf sechs A5-Seiten, neben der Vorstellung der einzelnen Künstler, auch Informationen zum Spanischen Krieg enthalten sind. Im Heft kommt Pablo Neruda zu Wort, es werden Lieder der Interbrigaden und ihre Geschichte vorgestellt und es ist reich bebildert. Eine extra Einlage nimmt Bezug auf die Neuzeit mit der Benennung des Planes des chilenischen Diktators Pinochet zu der Geheimoperation „Operation Condor“ nach dem Tod Francos.

Unseres Erachtens gab es einige Kritikpunkte, die solidarisch vorgetragen, helfen sollen sie beim nächsten Mal nach Möglichkeit zu vermeiden.

Wir empfehlen bei diesem Thema im vorab Organisationen wie den Verein Kämpfer und Freunde der Spanischen Rerpublik 1936-1939 (KFSR) – www.kfsr.info – zu kontaktieren, um bestimmte Sachverhalte präziser in den Ankündigungen und während der Veranstaltung darstellen zu können. Dazu zählen z.B., dass internationale Freiwillige schon im Sommer (Arbeiterolympiade Barcelona) 1936 in Spanien waren und nach dem Putsch Kampfformationen bildeten (u.a. Centuria Thälmann) und nicht, wie erwähnt, erst im Oktober 1936. Außerdem wurde die Unterstützung der Spanischen Republik durch die Sowjetunion und Mexico nicht im hervorragenden kleinen Vortrag über Garcia Lorca benannt, obwohl darin die passive Haltung Großbritanniens und Frankreichs Erwähnung fanden. Die schändliche, so genannte „Nichteinmischung“ dieser bürgerlichen Demokratien, die u.a. mit den Faschisten mehr oder minder offen paktierten und auf den Sieg Francos hofften sind historische Schwerpunkte des Krieges und waren bei den Vortragenden nur eine kleine Randbemerkung wert.

Es wäre vielleicht schön gewesen, wenn der Veranstalter eine ca. 10-15 minütige Einführung in den Spanischen Krieg gegeben hätte. Gerne hätten wir dabei unterstützend mitgewirkt, und da es ja der Frauentag war, auch auf die umfangreiche biographische Arbeit unserer Kameradinnen Ingrid Schiborowski und Anita Kochnowski zum Thema „Frauen im Spanischen Krieg“ hingewiesen.

An unserem kleinen Bücherstand, den die Willi-Bredel-Gesellschaft mit ihren Spanienbüchern ergänzte, zeigten wir Fotos von Frauen, die von „Kennern“ des Spanischen Krieges als „sensationell“ eingestuft wurden waren.

Was waren das für Fotos? Die Fotos zeigen Frauen in Montagehallen eines Ortes in Katalonien beim Fertigen sowjetischer Jagdflieger vom Typ „Polikarpov I-15 Chato“. Pro Tag fertigten die Frauen 2-3 Flugzeuge mit Hilfe und unter der Anleitung sowjetischer Genossen.

Es war von uns der Hinweis zu lesen, dass der ausführliche Vortrag Bestandteil der 8. Antifaschistischen Hafentage Hamburg „Wolf Hoffmann“ 2019 sein wird.

Kurzum, unseres Erachtens wäre zum Frauentag ein größerer Bezug zu DEN Frauen schön gewesen. Das haben wir ein bisschen vermisst.

Es war ein schöner Abend und er wird hoffentlich einige Anwesende animiert haben mehr über den Spanischen Krieg erfahren zu wollen und vielleicht auch Mitglied im KFSR zu werden?!

Salud!

Hamburger Freundinnen und Freunde der XI. Internationalen Brigade

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Aus der Programmankündigung von „Contraviento“

Zum Internationalen Frauentag 2018

„¡Ay Carmela!“

Musikalisch-literarische Revue zum Spanischen Bürgerkrieg mit Contraviento (Isabel Lipthay/Martin Firgau) und Claudia Lahn

ay carmela

Ort: Café SternChance, Norwegensaal, Schröderstiftstraße 7, 20146 Hamburg

Veranstalter: DKP Hamburg, Unterstützt von: Die LINKE Altona | SDAJ Hamburg | VVN-BdA Landesvereinigung Hamburg | Hamburger Freundinnen & Freunde der XI. Internationalen Brigade | Kuratorium Gedenkstätte Ernst Thälmann e.V. | Deutscher Freidenker-Verband, Landesverband Nord e.V. | Cuba Sí Hamburg

Aus der Programmankündigung „¡Ay, Carmela!“ bringt uns alte Bilder, Gedichte, u.a. von García Lorca und Pablo Neruda, und Volkslieder aus Spanien und anderen Ländern näher. In der Zeit des Bürgerkrieges wurden sie umgetextet und waren den Kämpfern um die Republik Trost und Ansporn. Noch heute werden sie in den verschiedenen Sprachen gesungen. Wie das Lied „¡Ay, Carmela!“, eines der bekanntesten Lieder der Antifaschisten in Spanien.

Link zur facebook-Veranstaltung

Redaktion KFSR