Publikation erschienen: Kriegsfolgen Gernika (Guernica)/Bizkaia und Wunstorf/Region Hannover – Über die Schwierigkeiten beim Umgang mit der Militärgeschichte in Deutschland und Spanien von Hubert Brieden, Mechthild Dortmund, Tim Rademacher.

Wie die Honnoversche Allgemeine am 17.03.2017 mitteilte, wollen die Stadt Wunstorf und der Fliegerhorst einen Gedenkstein am Fliegerhorst zum Gedenken an das Geschehen aufstellen.

Dokumetation von Hubert Brieden, Mechthild Dortmund, Tim Rademacher vom Arbeitskreis Regionalgeschichte e.V. – Regionale und internationale Geschichtsarbeit hat eine Dokumentation mit dem Titel herausgegeben:

Kriegsfolgen
Gernika (Guernica)/Bizkaia und Wunstorf/Region Hannover Über die Schwierigkeiten beim Umgang mit der Militärgeschichte in Deutschland und Spanien

40 Seiten. Großformat, vierfarbig, zahlreiche Fotos, 9,- €

ISBN 978-3-930726-30-1

Am 26. April 2017 ist es 80 Jahre her, dass die baskische Stadt Gernika von Fliegern der deutschen Legion Condor in Schutt und Asche gebombt wurde. Die NS-Regierung unterstützte damals einen Militärputsch gegen die spanische Republik. Presseberichte über den Angriff und Fotos von den Ruinen sorgten weltweit für Entsetzen. Pablo Picasso schuf unter dem Eindruck der Verwüstungen sein bekanntestes Gemälde, nannte es einfach „Guernica“ und machte diesen Namen zum Synonym für die Leiden der Zivilbevölkerung im Krieg.

In Spanien und Deutschland stritten die Täter, die im Bild unsichtbar bleiben, jegliche Verantwortung ab und behaupteten, die Basken selber hätten ihr kulturelles Zentrum angesteckt. Die Augenzeugen wussten es besser, doch während der Francodiktatur war es in Spanien strikt verboten über das Bombardement zu sprechen. Nach dem Tod des Diktators 1975 wurden die unter seiner Herrschaft begangenen Verbrechen weiterhin verschwiegen und sind bis heute nicht vollständig aufgearbeitet.

Auch in der Bundesrepublik Deutschland schwiegen die Täter (nicht nur) über das Kriegsverbrechen von Gernika. Ein Teil der Bomberbesatzungen von Gernika kam aus der Garnisonsstadt Wunstorf bei Hannover. Im Zuge der Remilitarisierung Westdeutschlands, bei der ehemalige Wehrmachtsoffiziere eine maßgebliche Rolle spielten, waren öffentliche Fragen nach den Einsätzen der Wehrmacht im Spanischen (Bürger-)Krieg und im Zweiten Weltkrieg tabuisiert. In Wunstorf marschierten die Fliegerveteranen bereits Anfang der 1950er Jahre wieder durch die Stadt und sorgten dafür, dass erneut eine Straße zu Ehren ihres Geschwaders benannt wurde.

Die in der Broschüre gesammelten Aufsätze der Comisión de Bormbardeo aus Gernika (Übersetzung: Mechthild Dortmund) und von Hubert Brieden sowie die Fotos von Tim Rademacher geben eine Eindruck, wie unterschiedlich Geschichte in Europa nach wie vor wahrgenommen wird.

Gernika und Wunstorf – zwei Kleinstädte in Europa – und die Folgen des Krieges

Redaktion KFSR