— von Karla Popp
Das Biografische Lexikon über die deutschen antifaschistischen Kämpfer an der Seite der 2. Spanischen Republik erschien im Sommer dieses Jahres und wurde am 16. September 2015 in Berlin vorgestellt. Eingeladen hatten dazu die Rosa-Luxemburg-Stiftung und der Verein Kämpfer und Freunde der Spanischen Republik 1936-1939 (KFSR). Etwa 70 bis 80 Interessierte, darunter die Historikerin Ulla Plener und der langjährige stellvertretende DDR-Kulturminister Klaus Höpcke, zahlreiche KFSR-Mitglieder sowie ebenfalls Historiker und Journalisten waren zur Veranstaltung gekommen.
Herausgeber und Autor Werner Abel schilderte den Umgang mit den Quellen für die biografischen Angaben sowie deren Bewertung. Er schätzte ein, dass eine Fülle an Archivgut vor allem nach Öffnung verschiedener Archive auf eine Auswertung wartet. Seit Veröffentlichung des Lexikons wären zu den etwa 3 500 Namen bereits jetzt etliche dazugekommen.
Das Ziel, alle deutschen Männer und Frauen – die in den verschiedenen antifaschistischen Milizen, den Internationalen Brigaden, den Kampfverbänden der Anarchosyndikalisten und des POUM, der Spanischen Volksarmee, Presse und Funk, in der Rüstungsindustrie, im Sanitätswesen und im Bereich der Kultur ihren Beitrag im Kampf gegen die Reaktion leisteten – zu nennen und damit vor dem Vergessen zu bewahren, illustrierte Harald Wittstock. Er beschrieb ebenso den langwierigen Weg bis zur Herausgabe des 1. Bandes.
Und Dieter Nelles, Experte auf dem Gebiet des Anarchismus, beleuchtete das Wirken der deutschen anarchosyndikalistischen Kämpfer zur Verteidigung der Spanischen Republik und der sozialen Revolution.
Dr. Dieter Nelles, Harald Wittstock und Dr. Werner Abel (v. l. n. r.) erläutern ihre Absicht, die sie mit dem Buch verbinden, und die Entstehungsgeschichte des Buches. Karlen Vesper, Redakteurin des „neuen deutschland“, moderiert.
Werner Abel sprach die Erwartung aus, dass Angehörige, Freunde, Bekannte, ehemalige Weggefährten der Kämpfer durch die Veröffentlichung des Lexikons angeregt werden, Lücken in den Biografien zu schließen und Fotos oder persönliche Dokumente für weitere Arbeiten zur Verfügung zu stellen. Gearbeitet wird gegenwärtig an einem zweiten Band, in den Fotos, Aufsätze und andere Dokumente zur Illustrierung der Einzelschicksale aufgenommen werden.
Mit diesem Lexikon leisten die Autoren einen Beitrag zum bevorstehenden 80. Jahrestag der Gründung der Internationalen Brigaden zu Beginn des Spanischen Krieges. Das Biografische Lexikon wird zeitnah am 7. Oktober um 19 Uhr in der Fritz-Teppich-Bibliothek in der Friedrich-Engels-Straße in Potsdam sowie am 16. Oktober im Rahmen des Internationalen Jahrestreffens des KFSR in Berlin-Kaulsdorf, Am Niederfeld 21 präsentiert.
Werner Abel, Enrico Hilbert (Hrsg.):
„Sie werden nicht durchkommen!
Band 1: Deutsche an der Seite der
Spanischen Republik und der sozialen
Revolution“, Verlag Edition AV.
567 S., br., 45 €,
ISBN 978-3-86841-112-6
