Protestschreiben an den Rat der Stadt Warschau zu einer geplanten Straßenumbenennung

Liebe Freunde,

eine gute Nachricht – der Name der Straße Dombrowski in Warschau ist vorerst gerettet. Auch wenn es noch keine endgültige Entscheidung ist, der internationale Protest war erfolgreich. Wir wissen natürlich, dass der Kampf weiter geht! Wir bleiben in Kontakt – auch um unsere spanischen Freunde sowie den politischen Kurs der neuen Bürgermeisterin von Madrid, Manuela Carmena, zur Durchsetzung des Gesetzes der historischen Erinnerung zu unterstützen!

Danke an alle!

¡No pasarán!

Dr. Kerstin Hommel

Das Schreiben im Wortlaut: 

An die
Präsidentin der Stadt Warschau
Hanna Gronkiewicz-Waltz

Sehr geehrte Frau Präsidentin,
Frau Hanna Gronkiewicz-Waltz,
sehr geehrte Damen und Herren
des Rates der Stadt Warschau,

wir schreiben Ihnen als Verein „Kämpfer und Freunde der Spanischen Republik 1936–1939“ e. V. (KFSR), mit Sitz in der Hauptstadt Deutschlands, Berlin. Wir sind Nachkommen und Freunde der Männer und Frauen, die 1936–1939 aus Deutschland nach Spanien gegangen sind, um mutig für die Verteidigung der demokratisch gewählten 2. Spanischen Republik gegen den Faschismus von Franco, Hitler und Mussolini zu kämpfen. Die zumeist polnischen Brigadisten des Dąbrowski-Bataillons(Dombrowski-Bataillons) kämpften dort Seite an Seite mit Antifaschisten aus Deutschland und aus über 50 Ländern für eine gerechtere Welt.

Wir haben mit Besorgnis erfahren, dass die Behörden des Rates der Stadt Warschau beabsichtigen, den Namen der Straße Dąbrowszczaków, der den Kämpfern des Dombrowski-Bataillons gewidmet ist, zu ändern. Damit wird die Erinnerung an die tapferen Antifaschisten Polens ausgelöscht, die international für ihren Kampf gegen den Faschismus im spanischen Bürgerkrieg gewürdigt werden.

Wir bitten Sie, Ihre Pläne zu überprüfen, den Namen der Straße zu verändern, da dies eine tiefe Beleidigung des antifaschistischen Gedächtnisses auf der ganzen Welt darstellt.

Hochachtungsvoll

Kämpfer und Freunde der Spanischen Republik 1936–1939 e. V.

Dr. Kerstin Hommel
Vorsitzende

 

English version

To the
President of the City of Warsaw
Hanna Gronkiewicz-Waltz

Dear Madame President,
Mrs. Hanna Gronkiewicz-Waltz,
Dear ladies and gentlemen of the City Council of Warsaw,

We write you in the name of our association “Fighters and Friends of the Spanish Republic 1936–1939 e. V.” (KFSR), with its center in Berlin, Germany. We are the offspring, friends and admirers of the men and women who left Germany for Spain in 1936–1939 to fight courageously in defense of the democratically-elected 2nd Spanish Republic against the fascist onslaught by Franco, Hitler and Mussolini. They fought side by side with the mostly Polish volunteers in the Dąbrowski Battalion and anti-fascists from more than fifty other countries for a just world and to prevent the terrible aggression against Poland and other countries which soon followed their defeat.

We were greatly troubled to hear that the authorities in the Warsaw city government are considering the alteration of the name of the street named Dąbrowszczaków which was dedicated to the memory of those volunteers. This would erase an honored recollection of Polish anti-fascists who risked and gave their lives to prevent the world war which started five months later and caused the world, and first of all Poland, such terrible misery.

This has moved us to urge you to reconsider any such plans, which would so adversely affect the memory of those brave men and women and would sadden countless people in many parts of the world.

Most respectfully,
Kämpfer und Freunde der Spanischen Republik 1936–1939 e. V.

Dr. Kerstin Hommel
Chairperson

Redaktion KFSR

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